Matthias Abel (Verteidiger des 1.FC Kaiserslautern) im Interview zum legalen Einsatz von Pyrotechnik:

Dem FanRat Braunschweig ist bewusst, dass die Kommerzialisierung des Fußballs längst ein integraler Bestandteil desselben geworden ist und das dies grundsätzlich im 21. Jahrhundert auch nicht mehr zu ändern sein wird. Wir sind uns auch klar darüber, dass zu einer Außendarstellung eines Vereins heute die Bratwurst und der Senf nicht mehr reichen. Gerade in der 2.Liga nicht.

Gleichwohl meinen wir, dass die Frage der Kommerzialisierung immer in einem verträglichen Verhältnis zu dem stehen sollte, was unsere Eintracht im Kern eigentlich ausmacht. Insbesondere bei Werbemaßnahmen, Marketingideen und Veranstaltungen müsste es eigentlich immer möglich sein, den Zuschauern das zu bieten, was die Eintrachtidentität bedeutet und uns von anderen Vereinen in dieser Region deutlich unterscheidet – nämlich die Tradition unseres Vereins und die damit verbundenen Werte. Marketing und Werbung haben immer die Aufgabe, auch Alleinstellungsmerkmale und die Identität einer Sache zu verstärken und zu vertiefen. Das heißt für uns: Unsere Eintracht darf sich nicht bei jeder Gelegenheit der totalen und austauschbaren Trivialität und Ballermannkultur hingeben – das sollte anderen Vereinen vorbehalten bleiben, wir müssen mehr bieten können!

Ein hervorragendes Beispiel, wie man es unserer Meinung nach richtig macht, war der Trainingsauftakt in Juni. Neben einer Bühne, auf der für den geneigten Fan zwar ebenfalls Musik geboten wurde, wurde dazu umso erfolgreicher ein wertvoller Raum und Platz für Einblicke in unsere lebendige, vielschichtige Fan- und Vereinskultur geschaffen: Der Verein mit seinen Abteilungen hat gezeigt, was ihn ausmacht und wie lebendig er ist. Und eben das, diese Mischung, macht unsere Eintracht aus!

Das Schöne an Eintracht ist, dass unsere Fanlandschaft extrem vielschichtig ist – natürlich haben wir auch ein eher partymusikalisch geprägtes Eventvolk, gleichwohl aber auch eine Metall-Szene, ein RnB-Szene, eine Rapper-Szene und was es sonst noch so für Musikrichtungen gibt. Hier findet jeder Platz, das macht uns aus und unterscheidet uns von vielen Mainstream-Eventvereinen. Wir sind ein Volksverein, in dem es viele Strömungen und Schichten gibt. Bei uns ist viel zu entdecken, wenn man sich auf den Weg macht und das auch will. Eben deshalb gibt es unsere Eintracht überhaupt noch und ist nicht kleinzukriegen! Die Vielschichtigkeit, die kulturelle Vielfalt von Einheimischen und Zuwanderern, von Szenen und Zusammenhängen, die sich in unserer Eintracht einträchtig als Schmelztiegel und Identitätsfaktor wieder finden, das macht uns gemeinsam aus und stellt einen Wert dar. Nicht nur der Ballermann-Kommerz auf einem Showtruck.

Ist man sich dieser Tatsache bewusst und schöpft sie sinnvoll aus, dann kann man damit auch gut im kommerzialisierten Bundesligageschäft leben. Eintracht besteht aus Menschen – Eintracht ist eben keine Marketing-Idee! Das macht uns anders und genau das kann nach unserem Selbstverständnis eine wesentlich bessere Vermarktungsbasis für manchen Top-Sponsor darstellen, als ein durchgehender, zur Belanglosigkeit verkommender, Eventfaktor bei jeder Präsentation des Vereins.

Und eben deshalb bleiben viele von uns dieses Mal dieser Event-Rahmenveranstaltung fern – weil wir uns zu einem guten Teil darin nicht wieder finden. Unsere Eintracht ist mehr und kann mehr!

FanRat Braunschweig am 08. Juli 2011

Cattiva Brunsviga hat am heutigen Donnerstag, den 30.06.2011 eine Stellungnahme zum geplanten Testspiel gegen den VfL Osnabrück verfasst. Der FanRat unterstützt die Aktion und hat den Text für euch dokumentiert:

Am Freitag, den 08.07.2011 findet um 18:30 Uhr im Rahmen der Saisoneröffnung ein Testspiel gegen den VFL Osnabrück statt. Dieses Spiel werden wir – entgegen unserer vorherigen Ankündigung – nicht als “2. Warm up” besuchen, sondern bewusst auf den Besuch der Veranstaltung im Eintracht-Stadion verzichten. Hintergrund unseres Fernbleibens ist das geplante Rahmenprogramm hinter der Südkurve, dessen Kern ein Showtruck mit DJ und entsprechendem Entertainment darstellt. Im Kampf gegen den modernen Fussball widerspricht es unseren Grundsätzen, derartige Vorgänge bei einem Fussballspiel, und wenn es auch nur ein Testspiel ist, direkt vor unserer Kurve zu tolerieren.

In einem Gespräch mit den Vereinsvertretern haben wir unseren Standpunkt bereits erläutert und als Kompromiss vorgeschlagen, den Showtruck auf das Gelände der Haupttribüne zu verlagern, was jedoch aus platztechnischen Gründen scheinbar nicht umzusetzen war. Mangels weiterer Alternativen sahen wir uns nach interner Absprache nun gezwungen, dem Spiel fernbleiben zu müssen.

Uns ist wichtig, dass jedem Einträchtler deutlich wird, dass unser Protest und die damit fehlenden akkustischen und optischen Elemente im Block neun weder gegen die Mannschaft, noch gegen die eigenen Fans gerichtet sind, sondern ein Zeichen unsererseits im Kampf um unsere Überzeugungen und Vorstellungen unseres Fussball darstellen. Wer Bock auf coole Mucke hat, kann nach dem Spiel immer noch in eine der angesagten Diskotheken gehen – beim Fussball ist derartiges Eventprogramm unserer Auffassung nach einfach fehl am Platz. Erst recht direkt hinter dem Stimmungsblock, der auch ohne DJ und Moderator neunzig Minuten abdreht.

An dieser Stelle rufen wir daher nun alle Fans der Braunschweiger Eintracht, die ebenfalls ein Zeichen im Kampf gegen den modernen Fußball setzen wollen, auf, das Testspiel gegen den VFL Osnabrück und das damit verbundene Event ebenfalls zu meiden und sich unserem Alternativprogramm anzuschließen. Hierzu werden wir ein Szenegrillen am Ölper See veranstalten, dessen Erlös zweckgebunden eingesetzt werden wird (genaueres wird vor Ort bekannt gegeben)! Treffpunkt ist um 18.00Uhr an der Shell Tankstelle, bzw. 18:30Uhr am Ölper See.

Cattiva Brunsviga, 30.06.2011

big_Radlader_mit_ContainerDie ersten Container für das FanHaus sind im Hafen Veltenhof angekommen. Das Volkswagen Werk Braunschweig hat sie besorgt und den Fans zur Verfügung gestellt.

Die gebrauchten Container befinden sich in gutem Zustand und werden im zweiten Schritt von uns aufgearbeitet. Einen herzlichen Dank an dieser Stelle an das Volkswagen Werk Braunschweig, denn durch die gute Qualität bleiben uns viele Arbeitsstunden für die Instandsetzung erspart. Diesen Eindruck bestätigen auch Herr Schwing, Architekt von O.M. Architekten, Herr Raabe vom Ingenieurbüro m+p sowie Herr Schlüter von der Hafenmeisterei. Neben den vier Containern von Volkswagen steuert auch Herr Bargfeld vom Containerlieferanten COMMA aus Hamburg weitere zwei Container zu vergünstigten Preisen bei.

big_Sponsoren_vor_ContainerDie Lieferung der ersten Container stellt einen entscheidenden Schritt nach vorne dar, denn nun kann Herr Raabe, vom Ingenieurbüro m+p, anhand der realen Container die Statik für das FanHaus gesichert berechnen. Das war bis zu diesem Zeitpunkt eine große Hürde, denn jede Reederei baut ihre Container anders, dass es für dafür eine vorgeschriebene Norm gibt. Dies hat die Berechnung der Statik erheblich erschwert und somit verzögert.

big_Stand_Mai_2011Sofort wurde mit der Vermessung begonnen, damit die zukünftigen Arbeiten fachgerecht ausgeführt werden können. Dazu gehören dann die Stahlträger im Innenraum, oder auch die Stärken von Fundament und Bodenplatte.

Im Namen aller Eintracht-Fans ein herzliches Dankeschön an alle, die den Bau des FanHauses unterstützen. Es macht Spaß, an diesem Projekt mitzuwirken.

Matthias Lenz
Baukoordinator

Quelle: eintracht.com

Der FanRat begrüßt den Startschuss zum FanHaus! Am heutigen Dienstag, den 14.06.2011 wurde auf eintracht.com eine ausführliche Wasserstandsmeldung zum Bau des FanHauses veröffentlicht. Zur Verdeutlichung der dort aufgeführten Fakten formuliert der FanRat Braunschweig zusätzlich diese Stellungnahme:

Heute ist ein guter Tag. Endlich rückt in der Errichtung unseres FanHauses ein Treffpunkt für uns Fans in greifbare Nähe! Für die Nutzung des FanHauses ergeben sich für die Fan-Szene ungeahnte Möglichkeiten. Das FanHaus wird eine Strahlkraft über Jahrzehnte hinweg bekommen und das ist gut so.

Ähnlich dem gemeinsamen Vorgehen bei der Stadion-Modernisierung zieht die Eintracht-Familie wieder an einem Strang und man darf das FanHaus als gemeinsames Projekt vom Eintracht-Präsidium, der Tennisabteilung – die großzügig den Bauplatz zur Verfügung stellt – vielen Sponsoren, hoffentlich vielen Fans und deren Vertretung, dem FanRat, sehen.

Gemessen an der Vergangenheit, wo Gemeinsamkeiten eher eingeschränkt und sehr punktuell verfolgt wurden, stellt das FanHaus ein Projekt dar, das man als ein herausragendes Ereignis einordnen muss. Der FanRat sieht dieses Projekt absolut positiv und bittet die Fan-Gemeinde um tatkräftige Unterstützung – sei es in der Bauphase, aber auch später beim Betrieb und der Nutzung des Gebäudes.

Die Älteren unter uns wissen, wie oft tiefe Brüche durch die Fan-Szene gingen, wenn es mal nicht so gut lief. Sei es damals der Bundesligaskandal, oder als der Löwe für den Hirsch von Trikot ging, die Abstiege 1973 oder 1985 aus der ersten Liga, der Versuch der Umbenennung zu SV Jägermeister oder der zweite Abstieg in die 3. Liga.

Oft genug verloren wir viele und wichtige Fans, die aus der tiefen Enttäuschung unserer Eintracht den Rücken kehrten. Mit dem FanHaus werden wir selbst solchen Entwicklungen zukünftig entgegensteuern können. Ein Austausch ganzer Fan-Generationen, wie in der Vergangenheit leider geschehen, kann man mit einem FanHaus entgegensteuern. Wie in vielen anderen Vereinen, werden wir zukünftig die Chance haben, eine Fan-Szene kontinuierlich und über Jahrzehnte hinweg zu entwickeln. Wie woanders auch, werden wir zukünftig beim Begriff „Fan“ nicht über die Generation bis 35 Jahre reden, sondern vom Alter 10 Jahre bis 90 Jahre. Für uns wird das ein zukünftiger Quantensprung in der Fan-Szene.

Das wird zugleich auch die Fan-Szene wachsen lassen, und zwar stabil wachsen lassen. Wir werden die Generationen verbinden. Die Lebenslust und den Tatendrang der jungen Generation verbinden wir mit der Erfahrung und dem Stolz der älteren Generationen. Wir haben mit dem FanHaus eine riesige Chance!

Nutzen wir sie gemeinsam!

Euer
FanRat Braunschweig

… eine 920-Eurospende für das geplante FanHaus zum Beispiel! Durch den Verkauf des Aufstiegsrasens aus dem EINTRACHT-Stadion wurde der genannte Betrag eingenommen und wird nun sicher für den Bau des Hauses zurückgelegt. Eine Zusatzeinahme, für die Jan Marek, RDM und Karsten König sogar selbst an die Schaufel packten und den Rasen den geneigten Käufern in die Taschen luden. Danke für diese Idee und den entsprechenden Einsatz!

Am 27.05.2011 verurteilte der DFB die Eintracht für die Pyroshow beim Heimspiel gegen Babelsberg zu einer Geldstrafe in Höhe von EUR 2.000,-. Nach dieser emotionalen und für viele unvergesslichen Aktion, gab es ein klärendes Gespräch zwischen Präsidium/Geschäftsführung und unserer Gruppe. Wir betonen ausdrücklich, dass Pyrotechnik für uns ein unverzichtbares Stilmittel der Fankultur darstellt. Die Leidenschaft, die das rot schimmernde Licht verkörpert, ist in Worten nur schwer zu beschreiben und elektrisiert eine Kurve binnen weniger Sekunden. Durch einen kontrollierten Einsatz der Pyrotechnik können Gefahren auf ein Minimum reduziert werden. Speziell markierte Pyrozonen würden den Sicherheitsaspekt, neben vorhandenen Löschwerkzeugen (Sandeimer, Löschdecke) weiter stärken.

Die Kampagne “Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren!” in der wir uns engagieren, setzt sich für das legalisierte Abbrennen von Pyrotechnik ein. Man konnte in der vergangenen Saison wunderbar erkennen, dass Pyro in Deutschland vermehrt in allen Kurven eingesetzt wird und die selbstauferlegten Sicherheitsstandards (Fackeln / Rauchtöpfe werden in der Hand gehalten) größtenteils ideal umgesetzt werden. Die Selbstregulierung innerhalb der Kurven entwickelt sich weiter, was als weiterer positiver Ansatz gewertet werden kann. Das wir Ultras auf den DFB zugehen zeigt, dass wir an einer Lösung interessiert sind, die sowohl für Fans, Vereine und Verband akzeptabel sind. Vergessen werden darf hierbei nicht, dass sowieso gezündet wird, egal ob es nun eine legalisierte Form der Pyrotechnik gibt oder nicht. Durch die Sanktionierung der Vereine durch den DFB versucht dieser die Fanszene zu spalten. So schmerzt es jedem Fan, wenn der eigene Verein eine hohe Geldstrafe zahlt. Wenn dafür dann noch die eigenen Fans verantwortlich gemacht werden können, entsteht ein künstliches Feindbild unter den Fans. Der Leittragenden am Ende ist der Verein, denn auf seinem Rücken wird das ganze ausgespielt. Geldstrafen durch den DFB – stehen Sanktionierungen der eigenen Fans gegenüber. Wir wollen weder unserem Verein schaden – noch uns dem DFB und seinem Sicherheits- und Strafenwahn beugen. Wir wollen die Lösung für alle Seiten und stehen dafür mit allen Konsequenzen ein.

Um einen Kompromiss zu finden, haben wir uns überlegt, dass wir der Eintracht finanziell unter die Arme greifen wollen. Eine starke und geschlossene Fanszene, wie sie sich gerade in Braunschweig entwickelt, kann nun ein weiteres Mal unter Beweis stellen, dass “In Eintracht für Braunschweig” ein Motto darstellt, das uns Eintracht Fans verbindet. Am vergangen Samstag haben wir wie angekündigt den Ausklang der Fanclubliga gefeiert. Die aufgestellte Spendenbox verzeichnete ein Guthaben in Höhe von € 467,-, das wir dem Verein zum Begleichung der Pyrostrafe zukommen lassen wollen. Darüberhinaus haben wir uns Gruppenintern entschlossen, die von uns gegen Babelsberg gesammelten Pfandbecher in Höhe von € 389,- ebenfalls zu spenden.

Nun wollen wir alle Personen, die die Pyroshow gegen Babelsberg beeindruckt hat, die Gänsehaut gepart mit Glücksgefühlen verspürten, all diejenigen die sich für den Erhalt der Fankultur aussprechen und einsetzen sowie alle, die ein weiteres positives Zeichen innerhalb der Fanszene setzen wollen, aufrufen, Eintracht zu unterstützen.

Hierfür habt ihr bzw. euer Fan-Club die Möglichkeit eine Spende auf unser bekanntes Konto vorzunehmen:
Jendrik Pufahl
Kto-Nr.: 154186498
BLZ: 268 500 01
bei der Sparkasse Goslar/Harz

In der Betreffzeile bitte unbedingt “PYROSTRAFE” und optional euren Namen bzw. den Namen eures Fan-Clubs angeben.
Wir werden alle Namen aufgelistet mit der jeweiligen Spendenhöhe veröffentlichen, sodass jeder nachvollziehen kann, dass die Spende auch wirklich angekommen und zweckgebunden eingesetzt wird. Wer nicht erwähnt werden will, lässt seinen Namen einfach weg, dann wird sie anonym aufgelistet.

Sollte mehr als EUR 2.000,- gesammelt werden, wird das Geld für eventuell folgende Strafen zurückgestellt.
Um mit einem positiven Beispiel vorran zu gehen, haben wir uns weiterhin dazu entschlossen EUR 500,- aus unserer Gruppenkasse zu spenden, in der Hoffnung, dass viele weitere Befürworter dieses Engagement nachahmen.

Spendenübersicht:

500,00 Cattiva Brunsviga
467,00 Spenden FanClubliga Abschlusparty
389,00 Pfandbecher Babelsberg
_________________________
1356,00

Stand: 29.05.2011

Am vergangenen Freitag, dem 13. Mai fand in der “1895” Stadiongaststätte eine neue Ausgabe von “Thilos Talk” statt

Wie schon in den Ausgaben zuvor, wurden mit Bernd Buchheister und Wolfgang Frank erneut zwei ehemalige Eintracht-Kicker zum Plausch über neue und insbesondere alte Zeiten eingeladen.

Als Dankeschön gab es zum Eintritt als Andenken Autogrammkarten der beiden Gäste, die sich dann auch gleich vorstellen durften: Während Wolfgang Frank den meisten Eintracht-Fans noch aus der Hinrunde als Trainer des FC Carl-Zeiss Jena in Erinnerung geblieben sein dürfte, hat Bernd Buchheister dem Fußball heute komplett den Rücken gekehrt – er arbeitet mittlerweile in der Unterhaltungsbranche als Veranstalter und Produzent. Ob dieser Berufswechsel der Mutter Buchheisters allerdings schmecken dürfte, ist wohl äußerst fraglich – leicht verschmitzt erzählte der ehemalige Kicker schließlich auch von jenem Bildzeitungs-Artikel, welcher ihm einst den Beinamen „Bacardi“ einbrachte.

Wolfgang Frank berichtete derweil von Erfahrungen beim FSV Mainz 05, wo er unter anderem Trainer von Torsten Lieberknecht war. Der Eintracht-Coach kam wenig später auch noch beim Talk vorbei. Gerade rechtzeitig in jedem Fall, um einer neuerlichen Live-Darbietung von Marc Wittfelds Aufstiegssong zu lauschen und den Auftritt von Eintracht-Fanlegende „Didi“ zu erleben, der ein Trikot mitbrachte, welches er einst von Buchheister persönlich erhalten hatte.

Daran konnte (oder wollte) sich dieser zwar nicht sofort wieder erinnern, tatsächlich hatte der Sportler seinerzeit etwas Angst vor Didis stattlicher Figur, was aus heutiger Sicht natürlich für einige amüsierte Gesichter sorgte.

Nach langer und herzlicher Diskussion endete die Veranstaltung am Abend, der Erlös von insgesamt 250 Euro kommt wie versprochen der Eintracht-Nachwuchsabteilung zu Gute.

Text: Karsten König und Robin Koppelmann
Fotos: Mirko Berendt

Stellungnahmen der Weblöwen sowie Cattiva Brunsviga:

Stellungnahme von den Weblöwen (liegt der Braunschweiger Zeitung seit dem 11.05.2011 vor):

Wir Web-Löwen stören uns nie an strengen Auflagen, wenn sie der Sicherheit von Menschen dienen. Da scheint Ihr Herr Jonscher etwas völlig missverstanden zu haben. Ihre Meldung ist daher irreführend. Richtig ist vielmehr, dass wir folgendes kritisieren und diskutabel finden:

Aus der Ehrung einer Fußballmannschaft, die eine jahrzehntelang nicht dagewesene Leistung in dieser Saison abgeliefert hat, wird ohne Not ein Trivial-Event gemacht, dass sich dem Ballermann-Niveau neigt. Frei nach dem weit verbreiteten Vorurteil: Fußball ist was für Phlegmaten.
Das war in der Vergangenheit durchaus einmal anders. Eben deshalb favorisieren wir auch den bisherigen Rahmen des Altstadtrathauses. Traditonell, historisch, würdig.

Was uns ärgerlich stimmt, ist, dass eben dieser Event-Rahmen auch Geld kostet. Nun, wenn die Stadt dieses Geld ausgeben möchte, als Marketingmaßnahme für die Stadt und die Schlossarkaden, ist das ihre Sache. Bitte.
Wenn man jetzt jedoch der Sicherheit abträgliche Zäune baut, um ja das Catering unterzubringen, was das ganze Show-Event refinanziert, dann ahnen wir, dass es bei der Verlegung vom Altstadtmarkt zum Bohlweg weniger um die Sicherheit, als vielmehr um das Geld in den Taschen der Fans geht.
So phlegmatisch sind wir nämlich nicht das zu erkennen. Uns ärgert ein solches Verhalten der Stadt.
Besser wäre es gewesen, seitens der Stadt mit der Vertretung der Fans, dem FanRat, zusammen die Feier auszuarbeiten. Das käme günstiger, wäre näher am Herz der Menschen und wahrhaftiger.
Wem das alles relativ egal ist, dem wünschen wir aber trotzdem einen spaßigen Rambazamba-Mittags-Event am Sonntag. Aber Gesicht anmalen nicht vergessen!

Die Web-Löwen

 

Stellungnahme von Cattiva Brunsviga:

Am kommenden Sonntag, den 15. Mai 2011, findet auf dem Vorplatz der “Schloss-Arkaden” die offizielle Aufstiegsfeier statt. Organisiert wird diese Veranstaltung von der Stadtmarketing GmbH, welche somit auch die Verantwortung für einen reibungslosen und sicheren Ablauf der Feier trägt. Anfang dieser Woche veröffentlichten die Organisatoren nun den offiziellen Ablaufplan, dessen ein Sicherheitskonzept eine komplette Umzäunung des Geländes und entsprechende Einlasskontrollen vorsieht. Neben den gängigen Verboten gefährlicher Gegenstände, wird hierbei auch die Mitnahme von Speisen und Getränken untersagt. Weiterhin wird um ein zeitnahes Erscheinen gebeten, damit es zu keinen Verzögerungen im Einlass kommen kann.

Für uns und viele weitere Eintracht-Fans, welche uns entsprechend kontaktierten, stellt diese Maßnahme einen krassen Widerspruch zu dem Charakter einer durch ehrliche und echte Emotionen geprägten Aufstiegsfeier dar.

Zunächst einmal verwundert uns die Tatsache, das vorgesehene Feier-Gelände komplett zu umzäunen, schließlich war genau eine solche räumliche Begrenzung das Kernargument, weshalb die Feier nicht wie in den Jahren zuvor am neuen Rathaus oder auf dem Altstadtmarkt stattfinden konnte. Tatsächlich vermuten wir, dass die Umzäunung einzig dem Zweck dient, den Cateringfirmen eine Verkaufsexklusivität auf dem Platz zu garantieren.

Dieser kommerzielle Ansatz und der Umstand, dass eine derart durchorganisierte und sprichwörtlich “eingegrenzte” Feier nicht unseren Vorstellungen eines fröhlichen und offenen Saisonabschlusses gerecht wird, haben uns daher zu folgender Entscheidung bewogen: Wir werden die Aufstiegsfeier auf dem Schloss-Arkadenvorplatz nicht als Gruppe besuchen und es jedem freistellen, ob er diesem Event beiwohnen möchte oder nicht. Sollten besagte Personen dort anzutreffen sein, dann erfolgt diese Entscheidung aus rein privater Natur. Wir betonen, dass sich diese Enscheidung nicht gegen die Mannschaft richtet, dem Team gönnen wir natürlich einen möglichst intensiven Abschluss einer unvergesslichen Saison. Unsere Entscheidung richtet sich ausschließlich gegen die oben geschilderten Maßnahmen, welche mit unseren Idealen nicht vereinbar sind. Unterstützung erhalten wir hierbei vom FanRat Braunschweig, welcher die besagte Problematik ebenfalls kritisch betrachtet. Als Alternative zu der Feier regen wir an, am Sonntag Eintrachts U23-Mannschaft zum Auswärtsspiel beim 1.FC Mageburg (Anstoß 13.30 Uhr) zu begleiten, wobei wir auch hier nicht als Gruppe auftreten werden.

Cattiva Brunsviga 2004
in Braunschweig, den 11. Mai 2011

Am vergangenen Dienstag gewann unsere Eintracht durch einen 2:1-Erfolg bei den Kickers aus Emden den NFV-Pokal. Entgegen unserer gängigen Praxis und aufgrund der geringen Zuschauerzahl im “Ostfriesland-Stadion” gibt es hierzu keine explizite Spieltagsbewertung, sondern an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung:

Unter den offiziell 674 Zuschauern befanden sich gut 70 Eintracht-Fans, welche aus bekannten Gästeblock das Spiel verfolgten. Dies geschah erwartungsgemäß friedlich, der Fanprojektmitarbeiter Ralf-Dieter Meier konnte sogar auf etwas ungewöhnliche Weise den Verkauf der einheimischen Fischbrötchen organisieren. Ein insgesamt also nettes Ambiente, welches erst nach Abpfiff eine negative Konnotation bekam: Gut zwanzig Polizisten einer BFE-Einheit (“Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit”), welche eigens aus Hannover angereist war, umkreiste zwei Braunschweiger Autos und wollte diese ohne Begründung in Richtung Stadtgrenze geleiten, um einen möglichen Stop bei Tankstellen oder Einkaufsläden zu verhindern. Erst nach Verhandlungen mit den szenekundigen Beamten aus Braunschweig konnte eine Kompromisslösung gefunden werden, die Beamten der BFE-Einheit zeigten sich wenig kooperativ und z.T. sogar bewusst provokant. Einmal mehr stellt sich angesichts der (vermeintlichen) “Bedrohung” bei einem solchen Spiel die Sinnfrage nach einer derartigen Polizeipräsenz. Die Rückfahrt aller Braunschweiger Fans verlief schlussendlich und erwartungsgemäß friedlich und störungsfrei.