Kritik an Polizei-Pressemitteilung
Die folgende Polizeimitteilung erreichte uns am letzten Wochenende:
20.02.2011 | 10:43 Uhr
POL-BS: Schlägerei zwischen Eintracht-Fans und PolizistenBraunschweig (ots) – Am frühen Abend des 19.02.2011 kam es zwischen drei alkoholisierten Eintracht-Fans und dem Wirt einer Gaststätte im Magniviertel zu Streitigkeiten, die der Wirt durch Herbeirufen der Polizei beenden wollte.Vor deren Eintreffen hatten die Fans das Lokal bereits verlassen, trafen dann aber auf die eintreffenden Polizisten des PK Mitte, die eine Personalienfeststellung durchführen wollten. Der entsprechenden Aufforderung wurde widersprochen und es entwickelte sich eine tätliche Auseinandersetzung, bei der einer der Polizisten zu Boden ging und auf dem Boden liegend u.a. Tritte gegen den Kopf erfuhr. Eintreffende polizeiliche Verstärkungskräfte beendeten die Auseinandersetzung, die Fans wurden in Gewahrsam genommen, die Polizisten ambulant bzw. stationär im städtischen Klinikum behandelt. Der im Klinikum verbliebene Polizist – am Kopf verletzt – ist vorerst nicht dienstfähig.
Wir, als FanPresse Braunschweig, stellen in diesem Zusammenhang nun folgende Frage: Mit welchem Grund wird in dieser Mitteilung geschildert, dass die Beteiligten an dieser Schlägerei Eintracht-Fans waren? Die dargestellte Straftat ist tatsächlich traurig und wird auch von uns in keinem Fall gutgeheißen – doch was hat der Umstand, dass die Täter offenbar als Eintracht-Fans zu identifizieren waren, mit dem eigentlichen Tatbestand zu tun? In einer seriösen Pressemitteilung sollten derartige Beschreibungen unserer Meinung nach nicht getätigt werden, schließlich geschah die Tat in keinem unmittelbaren Fußball-Umfeld und steht damit auch nicht in Verbindung. Vielmehr wird hiermit das leider gängige Klischee, „Fußballfans wären betrunkene Schläger“ verstärkt, obwohl in vergleichbaren Meldungen sonst nie auf die Hobbys der Täter eingegangen wird. Wir fordern die Polizei daher auf, zukünftig sachlicher und neutraler in ihren Formulierungen zu agieren.