Was in den vergangenen Wochen rund um unsere Eintracht sportlich wie neben dem Platz passiert ist, hätte nach den Jahren der Kontinuität wohl kaum jemand für möglich gehalten. Nach Jahren des sportlichen Erfolges und der Harmonie geschehen jetzt Dinge, die schwer nachvollziehbar sind. Dinge, die strukturelle Defizite auf verschiedenen Ebenen im Verein zutage legen und die dank des sportlichen Erfolgs, den es unter Torsten Lieberknecht und Marc Arnold gab, nicht oder kaum auffielen, uns jetzt aber umso härter treffen.

Der FanRat Braunschweig e.V. kann dieser Entwicklung, die uns bundesweit in negative Schlagzeilen und sportlich in eine derzeit existenzielle Krise gebracht hat, nicht tatenlos zuschauen. Wir hätten uns diese Zeilen gerne erspart, können aber auch nicht wegschauen. Wir möchten vielmehr alle Fans und Verantwortliche einladen, die bisherige Situation zu analysieren und Konsequenzen zu ziehen, um den Verein strukturell besser aufzustellen. Wir sind überzeugt, dass das Präsidium um Sebastian Ebel, mit dem wir ebenfalls so viel Erfolg hatten, die richtigen Ziele verfolgt, dabei aber offenbar manche Entwicklung unterschätzt hat oder von ihr schlicht überrannt wurde. Dies möchten wir gemeinsam verbessern. Unser großer Dank gilt zudem Torsten Lieberknecht und Marc Arnold für ihre Arbeit in den vergangenen zehn Jahren. Beide hätten ein anderes Ende verdient.

Nun aber zur Bestandsaufnahme:

  • Laut Aussagen der Vereinsführung (Präsidium und Geschäftsführer in der BZ) stand die Trennung von Marc Arnold zum Ende des jetzigen Transferfensters bereits im Mai faktisch fest.
  • Man hat also einen sportlichen Leiter mit dem Neuaufbau einer so existenziell wichtigen Saison („Nach dem Abstieg ist vor dem Aufstieg“) betraut, der im Zweifel wissen musste, dass er hier nur noch eine Übergangslösung darstellt. Er war also von Beginn an eine „lame duck“ und für viele Fans ein dankbarer Sündenbock für alle Fehlentwicklungen der Vergangenheit.
  • Indirekt wird zugegeben, dass man diesen Sportlichen Leiter nur deshalb im Amt belassen hat, weil es an Alternativen fehlte, nachdem man Torsten Lieberknecht entlassen hatte. Die Verantwortlichen (die genauen Zuständigkeiten sind uns unbekannt) hatten also keinen Plan B für die sportliche Führung im Abstiegsfall.
  • Der neue Trainer, der selbst erst kurzfristig zu seinem Amt kam, wurde somit quasi über Nacht damit beauftragt, eine neue Mannschaft zu formen. Ohne Henrik Pedersen etwas Böses unterstellen zu wollen, aber insbesondere für einen Trainer-Neuling ist das binnen dieser kurzen Zeit eine Herkulesaufgabe. Dass dazu verdiente Führungsspieler aus eigenem Antrieb nicht gehalten wurden – die Gründe dafür sind Spekulation – hat diese Situation gleichwohl noch verschärft.
  • Dennoch hat Henrik Pedersen vor allen Fans und im Beisein von Sebastian Ebel beim FanParlament im Juli erklärt, der Kader befände sich auf einem guten Weg – es würden lediglich noch drei-vier gestandene Spieler, insbesondere für die Offensive, fehlen.
  • Marc Arnold wurde parallel damit beauftragt, Nyman, Abdullahi und Valsvik zu verkaufen oder zu verleihen, ohne die diese zentralen Neuzugänge finanziell nicht realisierbar wären.
  • Bis zum Ende der Transferperiode hat sich an dieser so zentralen Baustelle wenig bis gar nichts getan. Über die Gründe (fehlende Motivation Arnold, fehlende Erfahrung Pedersen, fehlender Handlungsspielraum für beide angesichts des Nicht-Verkaufs der drei Verkaufskandidaten?) kann nur spekuliert werden.
  • Wir stehen nun auf einem Abstiegsplatz, weil die Mannschaft – alle bisherigen Punkte zusammenfassend – fast sehenden Auges zu dünn geraten ist. Und es besteht – bei aller Hoffnung in diese junge und motivierte Mannschaft, die unsere absolute Unterstützung verdient – leider nur die vage Perspektive, ob dies bis Weihnachten durch sportliche Höchstleistungen oder eine unerwartet rasante Entwicklung gekittet werden kann.
  • Als Vorgeschichte darf dazu nicht vergessen werden, dass eigentlich der Aufstieg ausgegeben war, durch den der Kitt in der Fanszene wieder zusammenwachsen sollte, um die Wunden der vergangenen Saison zu heilen. Denn trotz aller Bemühungen: Komplett geeint war die Fanszene nach der Entlassung von Torsten Lieberknecht und der Art, wie dies geschehen ist, noch nicht.
  • Faktisch sind nun mit Torsten Lieberknecht und Marc Arnold zwei hauptamtliche Entscheidungsträger aus der Abstiegssaison entlassen. Soeren Oliver Voigt ist als Geschäftsführer weiter im Amt, sein Vertrag wurde nichtöffentlich verlängert. Nach eigener Aussage in den Medien wird er nun auch die sportliche Leitung unterstützen.

Diese – nüchtern dargestellte – Chronologie ist der Status Quo. Sie offenbart einige strukturelle Schwächen in den Entscheidungsgremien des Vereins, die es zumindest mitbegünstigt haben, dass wir stehen, wo wir stehen. Als FanRat Braunschweig e.V. sehen wir daher den Bedarf nach Veränderungen – nicht zuletzt, damit sich diese Entwicklung nicht weiter fortsetzt. Es geht jetzt nicht mehr um Einzelschicksale, es geht um die Zukunft unseres Vereins. Schon bei der FanRat-Jahreshauptversammlung im Januar haben wir per Leitantrag verabschiedet: Wir gewinnen und wir verlieren gemeinsam. Jeder, der im Umfeld oder bei Eintracht zuletzt Verantwortung getragen hat, sollte seine Rolle dahingehend ehrlich überprüfen – und jetzt seine Konsequenzen ziehen, um die Situation gemeinsam zu verbessern.

Konkret heißt dies für uns:

  • Der Aufsichtsrat muss, wie bereits mehrfach fanseitig und auch mittels Antrag auf der JHV gefordert, dringend um sportliche Kompetenz erweitert und damit als Gremium gestärkt werden. Auch er hätte die Pflicht gehabt, in der dargestellten Chronologie, die eigentlich sogar schon im vergangenen Winter mit dem Aue-Spiel begann, frühzeitig einzugreifen und Fehlentscheidungen zu verhindern.
  • Der Nachfolger von Marc Arnold muss mit umfassenderen Kompetenzen ausgestattet werden, als Arnold sie als „sportlicher Leiter“ hatte. Heißt: Der Nachfolger muss als Manager oder Sportdirektor in der Geschäftsführung der Eintracht Braunschweig GmbH & Co KgaA angesiedelt sein und hier als sportlicher Ausgleich zu den Kompetenzen des Geschäftsführers für die „normale“ Vereinsarbeit agieren. Unser Verein wird wirtschaftlich gut geführt, offenbart aber mit Blick auf den sportlichen Bereich seit Jahren Schwächen (Transfers, jetzige Personalpolitik). Zu klären ist, inwieweit der neue Manager dann alleinig zeichnungsberechtigt ist, sprich bis zu einer welchen Summe er ohne den Aufsichtsrat Transfers etc. vornehmen sollen könnte.
  • Die administrative Verantwortung bei Eintracht muss insgesamt breiter aufgestellt werden, um Entscheidungen kritisch zu hinterfragen und daran zu wachsen. Die Einrichtung regelmäßig tagender Gremien unter Zunahme externer Berater/Experten, die nicht im Kubus angestellt sind, wohl aber klar das „Eintracht-Gen“ besitzen, wäre zu den jeweils passenden Themenfeldern wünschenswert.
  • Langfristig wünschen wir uns einen gemeinsam mit den Fans erarbeiteten Masterplan, wie es mit Eintracht in den nächsten Jahren strategisch weitergehen soll und welche Ziele wir gemeinsam anstreben. Ein gefühltes Hin und Her wie jetzt (Ist der Aufstieg jetzt das Ziel? Steht dies nicht im Widerspruch zur bisherigen Transferpolitik?) darf es nicht geben. Wir möchten einen transparenten, gemeinsam formulierten Mehrjahresplan, hinter dem sich Präsidium, Geschäftsführung, Trainer, Spieler und Fans versammeln können, der unsere Werte verbindet und der konsequent umgesetzt wird. Nur so kann es gelingen, den Verein wieder zu einen, Entscheidungen zu erklären, die Fans mitzunehmen und die Unruhe aus der Situation zu nehmen. Wir stehen am Scheideweg und können dies nur geschlossen überwinden!

Wir appellieren an alle Verantwortlichen, diese Anregungen aufzunehmen.

Wir haben schon viel Schlimmeres erlebt. Überlebt. Gemeinsam, zusammen. Lasst uns zurückgehen zu diesem Zusammenhalt, denn dann sind wir am Stärksten. Und vor allem: Lasst uns die Mannschaft bestmöglich unterstützen! Denn Spiele wie das Hertha-Spiel haben gezeigt: Sie hat es verdient, sie kämpft für Blau-Gelb!

Der FanRat Braunschweig e.V. im August 2018

PS: Ein Hinweis in eigener Sache: Für Dienstag, 11. September war ursprünglich im Vorgriff auf den nächsten Verstetigten Dialog ein „normales“ FanParlament angesetzt. Ob und wie dies umgesetzt werden kann, werden die nächsten Tage zeigen.

pdf Wir, wir, wir sind die Eintracht? – Offener Brief des FanRat Braunschweig e.V. zur aktuellen Situation: Strukturelle Veränderungen sind nötig!

Wie dem FanRat Braunschweig e.V. mitgeteilt wurde, kam es am Rande des U21-Länderspiels Deutschland gegen Israel am Donnerstag, 22. März im Eintracht-Stadion zu antisemitischen Vorfällen seitens einer Jungorganisation der NPD. Diese postete hierzu auch in sozialen Medien entsprechende Fotos.

Der FanRat Braunschweig e.V. missbilligt es, wenn das Eintracht-Stadion als Bühne für politische und noch dazu antisemitische Handlungen missbraucht wird. Der Eintracht-Gedanke schließt Menschen aller Herkünfte oder Religionen ein, das ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Wir appellieren an alle Fans daher, diesen Nazis kein Forum zu bieten und ihre Aktion nicht nur zu verurteilen, sondern auch zu ignorieren. Gebt diesen Leuten keine Plattform und straft ihre Aktion mit Missachtung. Das schadet ihnen am Meisten.

Der FanRat Braunschweig e.V. im März 2018

Sagen wir es so, die Stimmung im Umfeld unserer Eintracht war schon mal besser. Der Saisonstart war sportlich nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Und auf den Rängen fragen sich viele, was eigentlich derzeit in Block 9 und bei Auswärtsspielen los ist: Keine Schwenkfahnen, keine großen Choreografien und kein organisierter Support. Die von der aktiven Szene am 30.08.2017 organisierte Veranstaltung hat hier die notwendigen Hintergrundinfos geliefert, die wir, die Braunschweiger Ultras-Szene und der FanRat Braunschweig e.V. ein Stück weit zusammenfassen möchten:

Die Gründe für die aktuelle Situation in der Fanszene sind vielfältig und tiefgründig. Sie hängen – das sei ausdrücklich betont – nicht mit den im Nachgang der vergangenen Saison ausgesprochenen Stadionverboten im Derby zusammen. Die Ultraszene hat sich hierbei ihrer Verantwortung gestellt – dass sie die Stimmung nicht organisieren, ist keine Trotzreaktion. Die Gründe liegen vielmehr in der grundsätzlichen Frage, was für eine Eintracht wir Fans im Jahr 2017 eigentlich unterstützen wollen. Und welche Rolle wir Fans für den Verein zukünftig spielen werden.

Viele Fans in allen Teilen des Stadions spüren insbesondere in diesem Sommer eine gewisse Entfremdung zwischen den handelnden Personen im Kubus und uns, der Basis. Fans, die sich nicht wie der Durchschnitts-Bundesligakonsument mit Hochglanz-Instagram-Fotos und gestellten Interviews zufrieden geben wollen, sondern eine Eintracht mit gelebten Werten vermissen. Wir kritisieren eine Eintracht, die ihren Trainingsplatz mit meterhohen Zäunen abschottet und auf deren Gelände es im FanHaus mangels Schanklizenz und anderer Vertragsbindungen keinen Bierausschank geben darf und das FanProjekt in dieser Frage allein gelassen wird. Wir können uns mit keiner Eintracht identifizieren, die es zulässt und sogar noch aktiv mitbestimmt, dass Amateurderbys grundsätzlich ohne Zuschauer stattfinden, was einer Sippenhaft sondergleichen gleichkommt. Und auch mit keiner Eintracht, die durch Lautsprecherdurchsagen unsere Fanszene gegeneinander aufwiegelt, anstatt eine positive Herangehensweise einzusetzen, die einträchtigen Werten gerecht wird.

Wir Fans vermissen eine Eintracht, die uns auf Augenhöhe mitnimmt, wenn es um Entscheidungen geht, die die Fans maßgeblich betreffen:
Bei Fragen wie einer möglichen Vermarktung der Südkurve, die in letzter Sekunde gestoppt werden konnte. Bei Fragen wie dem Umgang mit Stadionverbotlern am Spieltag, für die schließlich auch der Grundsatz einer Resozialisierung und nicht das Ausgrenzungsprinzip gilt und die sich einfach nur ein Stück weit Eigenverantwortung und Vertrauen wünschen.

Wir wollen keine Eintracht, die einerseits Choreographien als dankbare Werbeplattform annimmt, sich am Spieltag mit neu geschaffenem unnötigem Materialeingang aber auf jeden genauen Paragrafen beruft und so den aktiven Fans den Einlass erschwert – und bei kleineren Verfehlungen sofort alles in Frage stellt. Und auch keine Eintracht, die Fangruppen eingeräumte Rechte entzieht, bevor Probleme direkt und offen miteinander diskutiert werden.

Zu guter Letzt sehnen wir uns nach einer Eintracht, die sich glaubhaft für uns und unsere Interessen einsetzt. Denn wir Fans sind nicht nur jene, die im Fanshop für Umsatz sorgen, sondern sind auch diejenigen, die in Wolfsburg einen fragwürdigen Polizeieinsatz erleiden oder in Bielefeld eine von Ordnern geklaute Zaunfahne zurückerobern mussten.

Unrecht, bei dem wir uns von Eintracht ziemlich alleingelassen fühlten, da medial ein falsches Bild transportiert wurde. Alleingelassen fühlen wir uns übrigens auch, wenn es um die aktuellen Entwicklungen im gesamtdeutschen Fußball (DFB-Kritik, 50+1, Fernsehmillionen, Transfersummen) geht, die nicht nur Südkurvengänger mit großer Abneigung und Skepsis sehen und erwarten, dass Eintracht hier bei den Verbänden auch mal den Finger in die Wunde legt und sich öffentlich positioniert. Eben weil wir ein Traditionsverein sind, der genau das Gegenteil von diesem modernen Fußball verkörpern will.

Tradition predigen, dies aber im Alltag nicht leben – das geht schwer zusammen und das merken wir Fans sofort. Wir wünschen uns Authentizität und dass die Entscheider im Kubus unsere Belange ernstnehmen und -wo möglich- Fans in die Arbeit einbinden. Wir identifizieren uns lieber mit selbstkreierten Projekten anstatt dem immer gleichen Marketing- und Merchandising-Mist, den jeder andere Plastikklub genauso macht.

Um diese Fragen zu beantworten, wurde einst der Verstetigte Dialog zwischen Fanvertretern und Vereinsspitze geschaffen. Ein an sich sinniges Instrument, wenn es denn richtig und ehrlich genutzt wird. Sicherlich wurde in diesem Rahmen auch einiges erreicht und der notwendige Austausch zwischen Fans und Verein praktiziert. Zuletzt wurde dieser aber eben vermehrt nicht mehr auf Augenhöhe, sondern als eine Art Präsentationsplattform geführt, in dem uns der Verein seine neuesten Ideen vorstellte – die wir dann de facto nur noch zur Kenntnis nehmen konnten.

So darf es nicht weitergehen! Was uns derzeit umtreibt, sind keine unmöglichen Forderungen – es sind die (nicht unberechtigten) Bedenken, dass der Verein sich zunehmend entfremdet und die Interessen und Befindlichkeiten der (aktiven) Fans keine Berücksichtigung mehr finden.

Wir sehen uns nun mal nicht als einfache Kunden, deren Fan-Sein sich auf Karten-, Schalkauf und das obligatorische Like bei Facebook reduziert. Das haben andere Vereine -wir sind anders und wollen das auch bleiben. Und deshalb ist es wichtig, dass wir den Vereinsverantwortlichen die Augen öffnen und Ihnen aufzeigen, dass wir mit der aktuellen Entwicklung unzufrieden sind. Uns ist es extrem wichtig, dass auch die nachfolgenden Fan Generationen dieses besondere Eintracht Gefühl erleben dürfen und mit dem „Eintracht Virus“ infiziert werden, den auch wir in uns tragen.

Wir sind bereit „in Eintracht“ einen neuen ehrlichen Weg einzuschlagen. Auch wenn es nicht in allen Themen eine einvernehmliche Lösung geben kann, so braucht das Fundament beidseitig Ehrlichkeit, Verbindlichkeit, Vertrauen, Verantwortung und Diskussionen auf Augenhöhe.

Wir rufen daher alle Eintracht Fan-Clubs, die unsere Worte teilen auf, sich als Unterzeichner bei uns zu melden (info@fanrat-braunschweig.de oder info@cattiva-brunsviga.de). Mit einer großen Anzahl an Unterstützer können wir dem Verein aufzeigen, dass die Themen nicht nur der Ultrà-Szene und dem FanRat, sondern uns allen wichtig sind! Wer in keinem Fan-Club organisiert ist, der kopiert diesen Text von unseren Webseiten www.fanrat-braunschweig.de oder www.cattiva-brunsviga.de und sendet den per E-Mail, Fax oder als Brief an Eintracht.

Des Weiteren möchten wir euch motivieren am 28.09.2017 an der Fanversammlung von Eintracht und dem FanRat Braunschweig e.V. teilzunehmen und dort eure Stimme zu erheben.

Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen und dafür sorgen, dass „Wir sind Eintracht!“ eine Ansage ist, mit der sich der Verein, die Mannschaft und die Fanszene gleichermaßen identifizieren können und dadurch wieder dieses unglaublich intensive Eintracht-Gefühl entfacht wird, dass uns aus der Regionalliga bis in die 1. Bundesliga getragen hat.

Also, aufwachen Eintracht!

Braunschweig, der 20.09.2017

Der Vorstand des FanRates Braunschweig e.V.
Cattiva Brunsviga
Assalto Comando
Psycho Clan Braunschweig
Rabauken Braunschweig
Schäbige Randgruppe Braunschweig
Daltons Braunschweig
Zonenrand Boys

Aaantracht miene Leiwe
Aantrachtlöken
aBSolut blaugelb
Alpha Löwen Braunschweig
Ante Montis Pone Montis
Arrogant und Geisteskrank
B ierstand S upporter
Ballerbus
Berliner Löwen
Biersport 2014
Blau gelbe Chaoten
Blau Gelbe Liebe
Blau Gelbe Löwenfamily
Blau Gelbe Wand
Blau Gelbes Löwenherz
BLeight
Blutgruppe blaugelb
Braunschweig Family
Braunschweig Fanatics
Braunschweig Ost
Braunschweiger Banausen
Braunschweiger Elche
Braunschweiger Jungs ‘95
Braunschweiger Löwenfront
Braunschweiger Lümmel
Brüllende Löwen 1895
BS-Litros
BTSV Fanclub Southside
BTSV Fan-Club Vallstedt
BTSV Kumpels ’88
BTSV-Freunde Zweidorf
Chaos-BS ‘05
Company Braunschweig
Concordia Brunsviga
Cor Leonis
Der hat schon Gelb!
Die immer blauen Gelben
Die Tempellöwen
Die üblichen Verdächtigen
Dogs Braunschweig
Eintracht 4ever
Eintracht Stammtisch Hoheneggelsen
Eintracht-Freunde Sickte
Elm Asse Löwen
Elvan Power
Emmerstedter Löwen
Exzess Boys
FanClub Blau Gelbes Europa
Fanclub Müden/Aller
Fanclub Stöckheim Alte Löwen
Fanklub Unterste Schublade
Fanum Lovania
Fette Beute Jungs
Fidelity Guardie
Freundeskreis Block 8
Funtoms BS
Gandelöwen
Gegengerade Pöbel BS
Geitelder Berg Löwen
Goslarer Löwen
Hamburg Connection
Heide-Löwen
Heidelöwen Erikasee
Heinrichs Orden
Hessenlöwen
Hildesheim Blaugelb
Hoch die Tasse 67
Hopfen-Freunde-Meine
IseLöwen
Kellerlöwen Hoiersdorf
Koma Kolonne
Leine-Löwen
LessingLöwen Splittergruppe Nathan
Liontology
Local Patriots Braunschweig
Logen Löwen
Löwen aus B5
Löwenburg
Löwencrew BS
Löwenfreunde 13
Löwen-Inferno 2001
Löwenkumpelz Lengede
Löwenrudel Block 5
M.I.B. Made in Braunschweig
Nord-Elm Lions
Oker Joker’s
Okerlöwen
Ölper Löwen
Ortsgruppe Destedt
Ostharz Löwen
PfälzerLöwen
Phase 7
Querumer Löwen
Schaika
Schluckspechte Braunschweig
Schwere Jungs
Sektion Nordharz
SKM Braunschweig
Society Braunschweig
Sons of Hacky
Spartiaten
The VIB’s
The Wanderers
Tourlöwen
Treue Eintrachtlöwen
Treue Löwen
unBeSiegbar381
United FC
Vater Abraham’s Söhne
Verrückte Hühner Braunschweig
Vestigium Leonis
Weblöwen
Weser-Ems Connection
Wilde Jungs BS
Wilde Löwen Braunschweig
Wipshäuser Löwen
Wir sind die Eintracht
World Wide 67
Yellow-Blue Party Crew

Böller? Gegen Böller sind wir als FanRat Braunschweig auf jeden Fall und haben das auch schon in älteren Stellungnahmen zum Ausdruck gebracht. Verletzte, die durch diese Böller entstehen sind so unnötig wie die Relegationsspiele, die diese Situationen durch den Modus und die auf den Punkt gebrachten Emotionen erst heraufbeschwören.

Platzsturm? Wir verurteilen einen Platzsturm nicht grundsätzlich. Im Siegesfall wären auch viele Fans auf den Platz gelaufen und jeder hätte sich über die tollen Fans und ihre Emotionen gefreut. Nur das, was aus diesem Platzsturm entstanden ist, verurteilen wir deutlich. Es ist nicht notwendig, im Frust körperliche Gewalt gegen alle und jeden einzusetzen und dadurch uns Eintracht-Fans wieder in Verruf zu bringen.

Natürlich schreibt jeder dazu seine Stellungnahme. Diese möchten wir hier gerne verlinken und uns ausdrücklich allen Aussagen anschließen.

Cattiva: http://www.cattiva-brunsviga.de/wordpress/?p=7264
Fanprojekt: http://fanprojekt-braunschweig.de/circus-maximus/
BTSV: http://www.eintracht.com/aktuelles/neues/vorgaenge-nicht-zu-tolerieren/

Der FanRat Braunschweig möchte dieses Thema jedoch mittelfristig auch nochmal aufgreifen und beim nächsten FanParlament gerne als eigenen Punkt diskutieren.

Der Vorstand des
FanRat Braunschweig e.V.

Bereits seit Jahren würdigen die Fans von Eintracht Braunschweig in der 67. Spielminute die Deutsche Meisterschaft unserer Eintracht mit dem Lied „Deutscher Meister, Deutscher Meister…“. Seit einiger Zeit wird im direkten Anschluss von einem Teil der Fans zur gleichen Melodie laut und intensiv ein Schmählied in Richtung von Hannover 96 angestimmt, welches von Teilen der restlichen Zuschauer als unpassend empfunden wird. Beim Heimspiel gegen Nürnberg hat dieser Gesang nun zu einer Durchsage des Stadionsprechers geführt, mit der Aufforderung, dies zu unterlassen.

Dazu nehmen wir als FanRat wie folgt Stellung:

Wir, der Vorstand des FanRat Braunschweig e.V., empfinden das Schmählied im direkten Zusammenhang mit der 67. Spielminute als unpassend, da hier die positiven Gedanken der Deutschen Meisterschaft unserer Eintracht durch den direkt folgenden Schmähgesang herabgewürdigt wird. Entgegen der Meinung vieler Besucher ist jedoch festzuhalten, dass der Schmähgesang nicht durch die Ultragruppierungen in Block 9 angestimmt wird. Es sind viele Zuschauer aus allen Blöcken der Südkurve und teilweise auch der Gegengerade, die gerade dieses Lied gerne und laut singen. Die Ansage des Stadionsprechers hat zudem in unseren Augen zu einem längeren und lauteren Gesang geführt. Dies sollte überdacht werden.

Generell können und wollen wir natürlich niemandem vorschreiben, was er wann und wie im Stadion zum Besten gibt und wie er seine Emotionen auch gegen den Gegner oder Rivalen auslebt. Seit es den Fußball gibt, gehört die Schmähung des Gegners durch Gesang oder visuelle Elemente zum Fußball dazu. Ob einem die gewählte Art gefällt oder nicht, kann jeder für sich selbst entscheiden.

Wir vertrauen jedoch an dieser Stelle auf die bewährten Selbstreinigungskräfte der Eintracht-Fans und appellieren daher an alle Fans unserer Eintracht, diesen Moment gemeinsam in positiver Stimmung zu erleben und der 67. Minute die Würde der Meisterschaft von 1967 zurückzugeben.

Der Vorstand des FanRat Braunschweig e.V.

In einer Pressemitteilung vom 3. August 2016 der Gruppe „Ultras Braunschweig 2001“ wird dem FanRat Braunschweig e.V. vorgeworfen, sich in der Vergangenheit dem Gespräch mit „UB01“ verweigert zu haben. Hierzu stellt der FanRat fest, dass dies sachlich richtig ist. Grund für diese Haltung waren jedoch demokratische Mitgliederbeschlüsse des FanRat Braunschweig e.V. bzw. seinem Vorgänger, dem FanParlament, nach denen eine Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen mit der Gruppe „UB01“ abgelehnt wurden. Die Ablehnung fußte aus einem breiten Konsens in der Fanszene, die Gründe sind bekannt und können bei Interesse hier nachgelesen werden.

 

Karneval-Satire endet in Polizei-Kessel

Sehr geehrter Herr Polizeipräsident Pientka,
liebe Eintracht-Fans!

Am gestrigen Sonntag war Schoduvel! Karneval, ein Festtag und ein Tag, an dem Menschen aus der gesamten Region einen stimmungsvollen Feiertag erleben sollten und erlebt haben.

Auch wir als FanRat Braunschweig e.V. wollten uns in diesem Jahr am Schoduvel beteiligen. Unter den Eindrücken der Absage des Vorjahres entstand die Idee, einen eigenen Wagen zu stellen – Stichwort „Jetzt erst Recht“. Und durch die Terminierung des von Teilen der Eintrachtfans boykottierten RB Leipzig-Spiels war das Motto schnell gefunden: Kommerzkritisch sollte der Wagen sein, die roten Bullen von Leipzig auf die Hörner nehmen. Schließlich ist es bekanntlich die Firma Red Bull, die vielen Eintracht-Fans durch ihr Gebaren im internationalen Fußball ein Dorn im Auge ist.

Im Vorfeld des Schoduvels wurden viele Telefonate geführt. Szenekundige Beamte erkundigten sich bei unseren Anmeldern, was rund um den Karneval so geplant sei. Wir haben die maximalmögliche Transparenz geboten, auf Pyrotechnik wurde verzichtet und auch sonst alles getan, um einen fröhlichen, familienfreundlichen und gelungenen Schoduvel zu veranstalten. Wir haben der Karnevalsgesellschaft der Rheinländer, in dessen Block unser Wagen fuhr, eine zweiseitige Beschreibung des Wagens gegeben. Kurzum: Als FanRat Braunschweig e.V. waren wir uns der Sensibilität des diesjährigen Schoduvels bewusst und sicher, als Institution darauf gut vorbereitet zu sein.

Auf unserem Wagen waren Fans aus allen Bereichen des Stadions vertreten. Jugendliche, Frauen und Männer im Alter von 15 bis 66 Jahren, die sich u.a. auf unsere interne Rundmail gemeldet haben. Was alle einte, war der bis dahin rundum gelungene Verlauf des Schoduvels: Nicht zuletzt, weil neben Bonbons auch Traditions-T-Shirts geworfen und diverse Fangesänge gesungen wurden. Unser Wagen gehörte insgesamt betrachtet zu den stimmungsvollsten Teilen des Umzugs. Das merkte man auch an den vielen positiven Reaktionen der Zuschauer. Das zeigt uns, dass es richtig war, den Wagen anzumelden. Eintracht gehört zum Schoduvel und das spiegelte auch die Stimmung wieder.

Und dann das.

Mit Erreichen der Stadthalle war es mit der guten Stimmung vorbei. Eine Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit, die nach unseren Informationen aus dem Umkreis von Hannover kommt, stoppte unseren Wagen und kesselte die Teilnehmer ein. Eine Fortsetzung und Beendigung unserer Fahrt bis zum Ende des Schoduvels wurde uns verwehrt. Der Vorwurf: Es bestünde gegen die Teilnehmer auf dem Wagens der Verdacht der Beleidigung, da es am Hagenmarkt den Ruf „Bullenschweine“ gegeben haben soll. Vor den Augen aller anderen Karnevalisten wurden unsere Teilnehmer öffentlich bloßgestellt, mussten sich personalisieren lassen und durften sich nur unter der Bewachung von Beamten bewegen. Eine Situation, in der sich bis dato unbescholtene Bürger wie Verbrecher fühlen mussten und deren Nachwirkungen auch am heutigen Tag bei den Betroffenen schmerzlich zu spüren sind.

Es ist nicht auszuschließen, dass es einen „Bullenschweine“-Ruf oder Gesang auch von unserem Wagen gegeben hat. Aber Obacht: Wir sind ein Wagen gegen das Geschäftsgebaren von Red Bull gewesen! Das wurde anhand der Optik des Wagens überdeutlich, war jedem Besucher bekannt und zeitweise wurde das Spiel aus Leipzig sogar mittels Radio über die Wagen-Lautsprecher übertragen. Natürlich wird in diesem Zusammenhang auch mal gegen die roten „Bullen“ aus Leipzig gesungen, aber niemand – und wirklich niemand – hat in dem Moment an die Polizei gedacht. Dass daraus jetzt Anzeigen gegen alle Teilnehmer konstruiert werden, ist eine Farce!

Bundesweit lebt der Karneval von Satire. Karneval testet Grenzen aus, Karneval soll kritisch sein. Wir haben uns mit unserem Konzept, dem Wagen und unserer Gesamtdarstellung kritisch mit der Firma Red Bull auseinandergesetzt. Die Polizei war nie ein Thema – ganz im Gegenteil: Wir haben im Vorfeld offen mit der Polizei zusammengearbeitet und unser Konzept erläutert. Dass der Tag für alle Teilnehmer am Ende in einem Polizeikessel enden musste, ist für einen eingetragenen und gemeinnützigen Verein wie den FanRat Braunschweig e.V. nicht hinnehmbar. Diese Maßnahme stößt alle Karnevalisten vor den Kopf, sie hinterlässt ratlose Gesichter.

Wir als FanRat Braunschweig e.V. fordern die sofortige Einstellung der Ermittlungen gegen die betroffenen Fans und erwarten eine öffentliche Entschuldigung der Polizei.

Der FanRat Braunschweig e.V. am 8. Februar 2016

Der FanRat Braunschweig e.V. hat sich durch die Zusammenarbeit mit dem Präsidium von Eintracht Braunschweig, der Eintracht Braunschweig GmbH & Co KG aA, dem Fanprojekt, der aktiven Szene um Cattiva und der Blau-Gelben Hilfe im Rahmen des Fandialogs dazu entschlossen, eine Stellungnahme zu den Vorfällen auf der Rückfahrt aus Bielefeld und der grundsätzlichen Haltung zum Werfen von Böllern und Pyrotechnik zu veröffentlichen.

Der Vorstand des FanRat Braunschweig e.V. lehnt die auf der Rückreise vom Auswärtsspiel in Bielefeld vorgefallenen Sachbeschädigungen in den Zügen der Deutschen Bahn entschieden ab. Wir sind der Meinung, dass dies nicht zu den Eigenschaften zählen sollte, die die auswärts in großer Zahl auftretenden und treuen Fans von Eintracht Braunschweig bundesweit auszeichnet. Freude über einen Sieg darf nicht in Sachbeschädigungen enden und dazu führen, dass Beförderungsverbote erlassen und durchgesetzt werden. Auch die Bereitstellung von Sonderzügen, in denen nachweislich bisher niemals größere Sachbeschädigungen vorgekommen sind, ist dadurch gefährdet.

Weiterhin lehnt der Vorstand des FanRat Braunschweig e.V. – und auch die aktive Szene selbst – das Werfen von Böllern und brennenden Bengalos strikt ab. Wir fordern dazu auf, Würfe von Böllern und/oder brennenden Bengalos künftig zu unterlassen. Das schadet uns als Fangemeinschaft erheblich und ist nicht Teil unserer gelebten blau-gelben Fankultur.

Zum Abbrennen von Pyrotechnik innerhalb des Blocks gibt der Vorstand des FanRat Braunschweig e.V. ausdrücklich keine Position ab, da es sowohl im Vorstand als auch unter den Mitgliedern keine einheitliche Haltung zu diesem Thema gibt.

Leider führen Vorfälle dieser Art durch die teilweise sehr undifferenzierte und populistische Berichterstattung der Braunschweiger Medien zu einem in der Öffentlichkeit falsch wahrgenommenen und den treuen Eintracht-Fans nicht gerecht werdenden Bild der Eintracht-Familie, auf die wir so stolz sind.

Der Vorstand des FanRat Braunschweig e.V.

Während des heutigen Spieltages befassen wir uns mit einem Thema, welches wir schon seit längerer Zeit kritisch betrachten und nun für die aktive Fanszene ein Punkt erreicht ist, an dem wir aus der defensiven Haltung heraustreten möchten. Diese Punkte gehen uns alle etwas an und demnach ist es für uns von elementarer Bedeutung, dass ihr euch mit der Thematik vertraut macht und die weitere Entwicklung von Eintracht kritisch verfolgt. Meldet euch unmittelbar beim neuen FanRat Braunschweig e.V. an, um als starker Interessenverband in dieser Hinsicht agieren zu können.

Unter dem Deckmantel der Professionalisierung wendet sich Eintracht immer mehr zu einem Verein, der seinen Charakter zu verlieren droht, um ein aufgesetztes Saubermann-Image zu erhalten. Insbesondere einem Verein wie Eintracht, der in der letzten Saison in der Bundesliga für viele Außenstehende für sein authentisches Image gelobt wurde, droht eine Verwässerung hin zu einem sterilen Verein, wie es viele andere schon sind – und wir es nicht sein wollen! Uns ist bewusst, dass eine Professionalisierung die logische Konsequenz aus den sportlich erfolgreichen Jahren darstellt, allerdings muss dies keinen Identitätsverlust zur Folge haben, was wir jedoch aktuell leider befürchten müssen. Eintracht entfernt sich in (zu) vielen Punkten immer mehr von seiner Basis und von den Fans, die dem Verein nicht erst seit drei, vier Jahren die Treue halten. Uns überkommt ein Gefühl der Ignoranz gegenüber wirklichen Faninteressen, fernab der Autogrammstunden und der Wahl des “Fan des Tages”.

Einige Punkte seien beispielhaft an dieser Stelle genannt:

Rolltore:

Die Rolltore vor den jeweiligen Blöcken wurden ohne Absprache mit dem FanRat oder dergleichen angebracht. Uns ergibt sich immer noch kein Sinn hinter dieser Maßnahme, denn es verhindert die Nutzung des Eintracht-Stadions als Begegnungsstätte außerhalb der Spieltage. Viele Fans drehten früher bei Besuchen an der Geschäftsstelle noch eine Runde ums Stadion, nutzten die Offenheit der Blöcke, um Zeit in diesen zu genießen und einfach das Ambiente auf sich wirken zu lassen. Zwar mögen solche Themen für Außenstehende irrelevant klingen, für uns sind sie jedoch ein Stück des Mosaiks, das Eintracht ausmacht. Uns ist bewusst, dass die Offenheit des Stadions im Vergleich zu anderen Stadien in Deutschland eine Besonderheit darstellt und wir eine Situation genossen haben, die viele andere Vereine nicht haben. Gerade aus diesem Grund ist es für uns unverständlich, ein Stück der eigenen “Besonderheit” unnötigerweise abzugeben. Zwar gibt es eine Kompromisslösung, die beinhaltet, dass die Rolltore während der Anwesenheit der Stadionwarte (Mo-Fr. ca. 09:00-17:00 Uhr) geöffnet sein sollen. Die traurige Realität sieht allerdings anders aus, sodass die Rolltore lediglich dann geöffnet werden, wenn sich telefonisch beschwert wird. Wenn das Stadion am Wochenende als Nutzungsort für Choreoarbeiten genutzt werden soll, ist eine Anmeldefrist von mindestens einer Woche im Voraus einzuhalten – blöd wenn wir mal spontan noch eine Aktion im Stadion reißen möchte…

Trainingsplatz:

Seit Jahren war es Gang und Gebe, dass es Eintracht-Fans ermöglicht wurde, das Training der Mannschaft zu besuchen. Eintracht-Fans wurde die Möglichkeit gegeben, ihre Lieblingsspieler hautnah zu erleben, im Anschluss noch ein Wort zu wechseln oder ein Autogramm zu ergattern. Durch die neuen Zäune am Trainingsplatz erhält der Trainingsbesucher den Eindruck, als sei er unerwünscht. Auch hier entfernt sich Eintracht von seiner Basis, seiner Nähe und wirkt immer mehr wie ein Verein, der auf eine familiäre Bindung zu seinen Fans verzichten möchte. Uns ist bewusst, dass diese Abschottung aus sportlicher Sicht einen Sinn haben kann, jedoch macht auch hier der Ton die Musik und die Art und Weise der Kommunikation ist für uns Eintracht-Fans enttäuschend. Gerade in Anbetracht der letzten Saison, der bewegenden Momente – insbesondere nach dem Abstieg in Hoffenheim – steht diese Entwicklung im Widerspruch zur propagierten “Wir sind Eintracht”-Mentalität. Wir sind der zwölfte Mann? Nur am Spieltag, mag man meinen…

B-Platz

Besuche der Spiele von Eintrachts Zweitvertretung machen aus Zuschauersicht keinen Spaß mehr. Bei allem Respekt der Leistung der Mannschaft in der vierten Liga gegenüber, vergeht jedem Zuschauer die Lust am Spielgeschehen teilzuhaben. Die Sicht ist schlimmer als im Gästeblock der Stuttgarter Kickers. Auch hier sind wir uns bewusst, dass sich Eintracht auch an die Sicherheitsstandards des Verbandes halten muss, allerdings bezweifeln wir, ob der Zaun dermaßen unvorteilhaft hätte gebaut werden müssen. Außerdem zeigen andere Regionalliga-Vereine, dass derartige Käfigbauten nicht immer nötig zu sein scheinen (siehe Freie Turner, Weiche Flensburg, Eichede). In einer älteren Ausgabe des Roten Löwen wurde die Situation mit der Aussage umschrieben: „Immerhin sind wir der einzige Verein, bei dem Gästefans eine bessere Sicht auf das Spielgeschehen haben, als die Heimfans.“ Risikospiele werden ohnehin ins Eintracht-Stadion verlegt, demnach ergibt sich hier der Sinn dieser überzogenen Sicherheitsmaßnahme in keiner Weise. Die legendären Geschichten des B-Platzes werden unter diesen Voraussetzungen auch der Vergangenheit angehören. Genauso wie viele Zuschauer, die aus eben diesen Gründen auf den Besuch des B-Platzes verzichten.

Trainingslager:

Seit Jahren folgen einige Eintracht Fans der Mannschaft ins Trainingslager. Mittlerweile wird die Bekanntgabe des Ortes immer länger hinausgezögert. Dies erweckt den Eindruck, als würde Eintracht vehement verhindern wollen, dass die eigenen Anhänger ins Trainingslager reisen. Auch hier finden wir die Kommunikation sehr traurig, als fannaher Verein wäre es schlichtweg ein einfaches Unterfangen, mit offenen Karten zu spielen. Selbst wenn der Ort noch nicht feststeht, so kann auch diese Information dabei helfen, Fans vor falschen Buchungen zu bewahren – so wie in diesem Jahr geschehen.

Ordnungsdienst:

Beim Heimspiel gegen RB Leipzig waren wir schon ein wenig überrascht, dass im Block 9 die „bekannten“ Gesichter des Ordnungsdienstes nicht mehr zu sehen waren. Stattdessen standen dort Jungs aus dem Raum Celle rum, die keinem Eintracht-Fan bekannt waren. Es ist kein Geheimnis, dass gerade das Celler Umland eher von Hannoveranern unterwandert ist und dass gerade im Security/Ordnerdienst diverse fußballaffine Personen zu finden sind, wo Überschneidungen zur Fußballszene nicht ausgeschlossen werden können. Entsprechend groß war die Skepsis und sorgte somit für unnötige Spannungen. Warum es Eintracht nicht für nötig hielt, den bekannten Ansprechpartnern eine kurze Info zukommen zu lassen, bleibt uns auch nach Rücksprache ein Rätsel. Der Ordnungsdienst schiebt die Schuld auf Eintracht – Eintracht schiebt die Schuld auf die Verantwortlichen des Ordnungsdienstes. Beim Heimspiel gegen den FC St. Pauli durften dann erneut unbekannte Ordner auf sich aufmerksam machen, indem sie sich nach der Niederlage noch vor Block 9 positionierten und die angesäuerten Fans gestikulierend provozierten. Allgemein entsteht der Eindruck, dass viele Ordner der Erwartung der eigentlichen Aufgaben nicht gewachsen sind und nicht verstehen, was sie durch ihr Verhalten auslösen. Eine Schulung des Ordnerpersonals mit deutlichen Hinweisen, durch welches Verhalten provoziert wird, würde sicherlich nicht schaden.

Stadionsprecher Herr Lindstedt:

Dass unser Stadionsprecher durch markige und teilweise populistische Sprüche auffällt, ist bekannt. Dass diese Schiene nicht bei jedem Fan gut ankommt, ebenfalls. Jeglichen Respekt verlor er jedoch beim Heimspiel gegen den SV Darmstadt, wo zu Ehren von Mark (einem an Krebs verstorbenen, jungen Eintracht-Fan) ein symbolisches Bengalo als Gendenkkerze in Block 9 während einer Schweigeminute erleuchtete. Dass Lindstedt die Frechheit besitzt, auch in diesem für manche Fans hochemotionalen Moment seine Präventivdurchsage zu machen, zeigt wie wenig Fingerspitzengefühl dieser Mann besitzt. Wir sind uns bewusst, dass der Verein durch die DFB-Regularien gezwungen wird, eine Stadiondurchsage zu machen, aber auch hier entscheidet die Verhältnismäßigkeit über Sympathie oder Antipathie –Herr Lindstedt jedenfalls hat es nicht kapiert. Übrigens hat selbst der DFB scheinbar erkannt, dass die Fackel für Mark symbolträchtig war – Eintracht erhielt hierfür keine Verbandsstrafe.

Werbebanner (Autostadt):

In der Saison 2012/2013 wurde ein Werbebanner der Autostadt auf Höhe des Marathontores neben bzw. unter Block 9 angebracht. Dies rief die aktive Fanszene auf den Plan, die ein „Autostadt Wolfsburg“ Banner neben dem Stimmungskern der Südkurve in vereinsfremden Farben nicht tolerieren wollte und entsprechend reagierte. Daraufhin kam es zu einem Gespräch zwischen Vertretern von Cattiva Brunsviga und der Sponsoring Abteilung, in dem Eintracht erläuterte, dass sie für das Werbebanner eine ordentliche Summe Geld erhalten. Uns geht es auch nicht darum, Eintracht die Wettbewerbsfähigkeit streitig zu machen, uns ist bewusst, dass Sponsorengelder enorm wichtig für die Entwicklung des Vereins sind. Doch auch im Bereich Sponsoring darf durchaus ein Stück weit Wert auf Identifikation gelegt werden. Ein Werbebanner darf gern in blau/gelb gestaltet sein und hat vielleicht auch noch das Traditionswappen, was wiederum die Identifikation des Unternehmens mit dem Verein symbolisieren würde – Wolters macht es mit der blau-gelben Werbebanden geschickt vor. Vereinbart wurde, dass Eintracht sich dies zu Herzen nimmt und vor dem nächsten Austausch der Werbebanner (ca. ein Jahr) mit der Autostadt spricht und uns dann über die Gespräche informiert. Bis heute warten wir auf eine Rückmeldung und dürfen wohl einmal mehr annehmen, dass man es nicht für nötig/wichtig hielt, diesem Thema weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Auch sollte generell darüber nachgedacht werden, dass sämtliches bunte Werbebanner im Stadion in einheitlichem blau/gelb erstrahlen – bestes Beispiel aus der Bundesliga ist der FC Schalke, wo alle Werbebanner im Stadion in den Vereinsfarben gehalten werden.

Sicherheitskonzept:

Im letzten Herbst bewarb sich Eintracht freiwillig an einem Pilotprojekt, das die Stadionsicherheit optimieren soll. Viel wird dabei über die “Optimierung und Vernetzung” aller daran beteiligten Parteien gesprochen, jedoch umfasst es kurz und knapp den Wunsch nach mehr Sicherheit im Eintracht-Stadion. Dies erweckt den Eindruck, als wäre der Gang ins Eintracht Stadion nicht sicher, doch womit wird dieser Aufwand gerechtfertigt? Ein Auszug zeigt: …
“Es beinhaltet alle Anforderungen an die Sicherheitspolitik von Vereinen und Kapitalgesellschaften, die notwendige personelle Ausstattung des Sicherheitsmanagments, die erforderlichen baulichen, technischen und infrastrukturellen Ausstattungen und die notwendigen Prozesse sowie Strukturen, gerade auch in der Zusammenarbeit mit der Polizei und anderen Sicherheitsinstitutionen.”… was uns künftig erwartet: Mehr Kameras, mehr Personal, höhere Intensität. Die Interessen von anderen Institutionen, Verbänden oder Politikern werden immer mehr über die Interessen der Fans gestellt. Es geht dabei nicht zwangsläufig um Pyrotechnik oder dergleichen, sondern vielmehr um das Gefühl, das durch solche Maßnahmen vermittelt wird. Eintracht möchte scheinbar ein braves steriles angepasstes Publikum, das massig konsumiert und somit für Umsatz in den Kassen sorgt. Doch was unterscheidet Eintracht dann noch vom VfL Wolfsburg – mal abgesehen vom Budget? Wir müssen aufpassen, dass unser Verein nicht weiter verwässert und sich als spiegelglatter Aal den realitätsfremden Interessen von Externen hingibt und irgendwann englische Verhältnisse im Eintracht-Stadion vorzufinden sind. Fußball lebt durch Emotionen, die wiederum ihre Freiheiten brauchen. Diese haben nun einmal auch Auswüchse, die in purer Ekstase und Freude aber auch in Enttäuschung oder Wut münden können. Das aber wiederum ist authentisch und spiegelt die Emotionalität des Fußballs wider.

Im Zuge der Diskussion um das neue Sicherheitspapier (12:12) verstanden es Personen wie Soeren Oliver Voigt (Geschäftsführer Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA) und Bastian Böhm (Sicherheitsbeauftragter Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA) immer wieder, die Emotionen ruhig zu halten und zu betonen, dass man an einem solchen Zustand nicht interessiert sei. Dennoch unterschrieb Eintracht widerstandslos das Sicherheitspapier und ebnete damit den Weg für noch weitere freiheitseinschränkende Maßnahmen. Unsere Kritik wurde einmal mehr runtergespielt und durch faule Zugeständnisse beruhigt. Immerhin gibt es noch „Privilegien“ bei uns, die andere Fanszenen gerne hätten. Doch was ist bei uns bitte noch anders als an anderen Bundesligastandorten? All dies ändert auch nichts an dem Umstand, dass wir wachsam bleiben und das Verhalten des Vereins kritisch beäugen müssen, um der totalen Moderne von Eintracht nicht zum Opfer zu fallen.

Verhalten gegenüber den Verbänden:

Seit Jahren kritisieren wir das Verhalten von Eintracht gegenüber den Verbänden. Es wird regelrecht gekuscht, wenn der DFB mit den Fingern schnipst. Ganz gleich ob es um das Sicherheitspapier oder viele der mehr als unverhältnismäßigen Strafen ging, die Eintracht für „Fanfehlverhalten“ erhielt. Den Mut, dieses willkürliche Bestrafungssystem zu kritisieren und dagegen vorzugehen, hat Eintracht scheinbar nicht und schluckt stattdessen jede noch so hohe Strafe kommentarlos. Andere Vereine bewiesen hier mehr Rückgrat. Außerdem: Was hätte Eintracht eigentlich zu verlieren, wenn sie mal Contra geben würden? Durch das 9-Punkte Konzept, das der DFB seinen Mitgliedern vorgelegt hat, verpflichtet Eintracht sich, Verbandsstrafen täterorientiert weiterzugeben, da der Verband lediglich seine Mitglieder (die Vereine) bestrafen kann und nicht die Fans. Ein kleines Beispiel soll verdeutlichen, was dies für einen Eintracht-Fan bedeuten kann: Durch verschiedene Vorfälle innerhalb einer Saison wird Eintracht immer wieder für Fanvergehen bestraft. Für Pyrotechnik gibt es 5.000 Euro, später flog ein Feuerzeug, das 10.000 Euro kostet, ein paar Spiele später flogen Klopapierrollen auf‘s Spielfeld und es gab beleidigende Spruchbänder, die den Verein 20.000 Euro kosten. Nun wirft ein Eintracht-Fan beim Auswärtsspiel vom Sitzplatz einen Bierbecher in Richtung des Linienrichters und Eintracht wird dafür mit 50.000 Euro bestraft. Da der Verein den Fan identifizieren kann, wird die Strafe auf diesen umgelegt, der nun vor einem finanziellen Ruin steht. Doch was kann der Fan dafür, dass im Vorfeld bereits Pyro gezündet, Feuerzeuge und Klopapierrollen aufs Spielfeld geworfen und beleidigende Spruchbänder gezeigt wurden? Womit rechtfertigt der DFB die immer wieder willkürlich ausgesprochenen Verbandsstrafen? Vor keinem Gericht der Welt müsste ein Eintracht-Fan für einen Bierbecher 50.000 Euro zahlen. In Deutschland soll das künftig gängig sein und Eintracht spielt dieses Spiel mit. Um rechtlich immer auf Ballhöhe zu sein, wurde die Blau-Gelbe-Hilfe gegründet, die Eintracht-Fans in Rechtsfragen unterstützt. Wichtige Informationen und einen Mitgliedsantrag findet ihr unter:  http://blau-gelbe-hilfe.de

Schusswaffen im Eintracht-Stadion:

Im Zuge der zaghaften „Ausschreitungen“ im Zusammenhang mit dem Heimspiel der zweiten Mannschaft gegen Hannover im letzten September, diente ein Böllerwurf als Legitimation für eine Androhung der Schusswaffe eines Polizeibeamten gegenüber Fußballfans – ein bundesweit bis dato fast einmaliger Vorgang. Wenn ein Böllerwurf schon dazu führt, dass ein einzelner Zivilpolizist (nicht als solcher gekennzeichnet!) mit gezogener Schusswaffe auf Kopfhöhe zielt, ist das ein untragbarer Zustand. Eine Aufarbeitung der Vorfälle seitens der Verantwortlichen von Eintracht blieb aus. Im Gegenteil: Auch hier teilte Eintracht ungefragt die Hysterie um vermeintliche Ausschreitungen und kündigte harte Strafen an. Und wer auf eine transparente Aufarbeitung innerhalb der Polizeistrukturen spekuliert, sollte sich nicht allzu viele Hoffnungen machen. Immerhin hat sich die Blau-Gelbe Hilfe diesem Thema angenommen und wird den Vorfall wenn nötig medial immer wieder hochkochen, sollte versucht werden, das Thema zu verschleiern.

Stadionverbote beim Testspiel gegen Basel:

Die Problematik der Stadionverbote beim Testspiel gegen den FC Basel hat bereits einige Wellen geschlagen. Gerade bei diesem Spiel bestanden nicht im Ansatz Sicherheitsbedenken, da Teile der Braunschweiger Fanszene freundschaftliche Kontakte zu den Fans des FC Basel pflegen. Infolgedessen wurde von Cattiva Brunsviga beim Verein angefragt, ob die Gültigkeit von Stadionverboten bei diesem Spiel ausgesetzt werden könnten. FanProjekt und Fanbeauftragte unterstützten diese Anfrage. Durch die fehlende Rivalität ist der „präventive Charakter“ von Stadionverboten hinfällig, sodass die Stadionverbote bedenkenlos hätten ausgesetzt werden können . Infolgedessen kam von Eintracht das Angebot, eine Personenliste der Stadionverbotler zu erstellen, die Eintracht zusammen mit der Polizei prüfen lassen wolle, um dann zu entscheiden, wem eine Genehmigung erteilt wird und wem eben nicht. Anstatt einfach mal ein Auge zuzudrücken und einem Wunsch der aktiven Fanszene entgegenzukommen, bewies Eintracht abermals, dass ihnen momentan die Nähe und das Verständnis zur Fanbasis fehlen, da nicht im entferntesten eine Namensliste an die Polizei ausgehändigt wird. Die aktive Fanszene zeigte Geschlossenheit und boykottierte die erste Halbzeit als Zeichen. Alle oder keiner lautete die Devise

Schweigeminute Klaus Meyer:

Eine denkbar unwürdige Verabschiedung wurde dem ehemaligen Eintracht-Spieler Klaus Meyer aus der Meistermannschaft entgegen gebracht. Beim Heimspiel gegen den FC Bayern München gab es eine „Gedenkminute“ , die etwa 15 Minuten vor Spielbeginn verkündet wurde. Im Zuge der Vorbereitung auf das Spiel ging diese so gut wie unter. Es ist schade, dass einem Braunschweiger Meisterspieler kein größeres Andenken gezollt wird, als ein paar nette Worte zu einem unbedachten Zeitpunkt. Immerhin siegte die Mannschaft kurz nach Meyers Ableben im Derby mit 3:0.

Abriss der Kassenhäuschen:

Im Zuge der Modernisierung des Eintracht-Stadions haben leider auch die Kassenhäuschen ausgesorgt. Sehr schade wie wir finden, denn sie waren wohl die letzten Zeugen der gesamten Geschichte des Eintracht-Stadions. Diese Ära endete nun im Jahr 2014. Es wäre in diesem Zusammenhang wünschenswert gewesen, wenn hier die über 90-jährige Geschichte des Eintracht-Stadions berücksichtig worden wäre und die Kassenhäuschen als Teil der Identität von Eintracht erhalten blieben wären. Schließlich schreibt man sich „Tradition“ fleißig auf die Fahne. Doch auch hier scheinen romantische Vereinsslogans lediglich gut in die derzeitige Marketingstrategie passen, anstatt sich ernsthaft mit der Bewahrung seiner eigenen Geschichte befassen

FanHaus:

Das FanHaus wurde unter den Augen der lokalen Polit-Prominenz eröffnet und als nach jahrelanger Herstellungszeit nun endlich die Arbeit begann und einige Veranstaltungen organisiert wurden, untersagt Eintracht bis auf weiteres die Nutzung, da die Bauabnahme noch nicht mal erfolgt ist, weil obendrein in der Planung die Notausgänge vergessen wurden. Wir wollen hier keine Absicht unterstellen, gleichzeitig zeigt diese Schluderei aber auch, dass die Fans offenbar nicht das wichtigste Thema auf der Agenda sind. Wenn es darum geht, Zäune auf den B-Platz zu bauen, geht alles rasend schnell – hier fragen wir uns aber ernsthaft, welchen unterirdischen Stellenwert Fanangelegenheiten offenbar haben? Generell wird das FanHaus wohl noch einigen Diskussionsstoff mit sich bringen. So sind Themen wie der Verzehr von alkoholischen Getränken, der Aufenthalt von Stadionverbotlern und nutzungsrechtliche Angelegenheiten weiterhin ungeklärt. Wie weit man hier mit einem fanfreundlichen Ergebnis rechnen darf, bleibt abzuwarten.

Ausblick

Dieser Text ist von keiner „Institution“ der Fanszene an sich geschrieben worden. Weder der FanRat Braunschweig, Cattiva Brunsviga oder andere Fanclubs sind für den Inhalt allein verantwortlich. Vielmehr ist der Text eine Zusammenfassung dessen, was verschiedenste Teile der Braunschweiger Fankultur zuletzt negativ erlebt haben und was einer Klärung bedarf – die angesprochenen Punkte zeigen ja auch von selbst auf, dass sie unterschiedlichste Bereiche der Fanlandschaft berühren. Dieser vielschichtige Umstand demonstriert jedoch, wie dringend und vor allem akut die Probleme sind. Es geht hier nicht nur um die kleinen und größeren Quälereien der Ultraszene, wie es oft immer heißt – es geht um Dinge, die wirklich jeden von uns betreffen können. Daher fordern wir den Verein auf, diese Anliegen ernst zu nehmen und mit den Fans den Dialog aufzunehmen! Diese Gespräche auf Augenhöhe haben in der Vergangenheit, auch das muss anerkannt werden, oft besser funktioniert, als es in den genannten Punkten der Fall war. Wir sind daher optimistisch, dass wir auch diese Punkte im gemeinsamen Interesse verbessern können. Der FanRat Braunschweig e.V., als Vertretung der Eintracht-Fans, wird sich diesen Themen daher nun inhaltlich gemeinsam mit verschiedenen weiteren Fanvertretern annehmen und sie während einer großen Fanversammlung mit den Verantwortlichen vom Verein diskutieren. Nähere Informationen erfahrt ihr u.a. auf  https://www.fanpresse.de, wenn der Termin und die Eckdaten stehen. Über die dortigen Kontaktdaten stehen wir für eure Erfahrungswerte und Hinweise natürlich jederzeit zur Verfügung. Das heutige Spiel, die Spruchbänder und dieses Papier stellen den Auftakt zu einer hoffentlich erfolgreichen Verbesserung der Gesamtsituation dar. Wir Fans sind nicht ewiggestrig oder engstirnig, wir wollen lediglich Dinge erhalten, die für viele deshalb gar nicht bemerkt werden, weil sie bisher als selbstverständlich galten. Ein Umstand, der so bleiben muss – und genau deshalb tun wir das: Für den Erhalt unserer Eintracht!

Für den Erhalt unserer Eintracht

Für den Erhalt unserer Eintracht

Gerne möchten wir eine Richtigstellung der recherche38 veröffentlichen und freuen uns, dass die Angelegenheit somit geklärt werden konnte.

Im Artikel “BRAGIDA: Übernehmen jetzt rechte Hooligans das Ruder?” haben wir fälschlicherweise geschrieben, dass auch Mitglieder der Fangruppe »Daltons Braunschweig« am BRAGIDA-Marsch teilgenommen hätten. Dies entspricht nicht den Tatsachen, wie die Gruppe jetzt in einer Stellungnahme richtig gestellt hat. Vielmehr haben Mitglieder der Gruppe sich an den Gegenprotesten beteiligt. Tatsächlich war lediglich ein ehemaliges Mitglied der Gruppe am BRAGIDA-Marsch beteiligt, dass wegen seiner rechten Gesinnung allerdings bereits vor einiger Zeit aus der Gruppe ausgeschlossen worden war. Wir bedauern diese bedauerliche Falschdarstellung und entschuldigen uns dafür ausdrücklich bei den »Daltons Braunschweig«!

http://recherche38.info/2015/03/20/richtigstellung-daltons-braunschweig-waren-nicht-an-bragida-marsch-beteiligt/

redaktion recherche38