Während des heutigen Spieltages befassen wir uns mit einem Thema, welches wir schon seit längerer Zeit kritisch betrachten und nun für die aktive Fanszene ein Punkt erreicht ist, an dem wir aus der defensiven Haltung heraustreten möchten. Diese Punkte gehen uns alle etwas an und demnach ist es für uns von elementarer Bedeutung, dass ihr euch mit der Thematik vertraut macht und die weitere Entwicklung von Eintracht kritisch verfolgt. Meldet euch unmittelbar beim neuen FanRat Braunschweig e.V. an, um als starker Interessenverband in dieser Hinsicht agieren zu können.
Unter dem Deckmantel der Professionalisierung wendet sich Eintracht immer mehr zu einem Verein, der seinen Charakter zu verlieren droht, um ein aufgesetztes Saubermann-Image zu erhalten. Insbesondere einem Verein wie Eintracht, der in der letzten Saison in der Bundesliga für viele Außenstehende für sein authentisches Image gelobt wurde, droht eine Verwässerung hin zu einem sterilen Verein, wie es viele andere schon sind – und wir es nicht sein wollen! Uns ist bewusst, dass eine Professionalisierung die logische Konsequenz aus den sportlich erfolgreichen Jahren darstellt, allerdings muss dies keinen Identitätsverlust zur Folge haben, was wir jedoch aktuell leider befürchten müssen. Eintracht entfernt sich in (zu) vielen Punkten immer mehr von seiner Basis und von den Fans, die dem Verein nicht erst seit drei, vier Jahren die Treue halten. Uns überkommt ein Gefühl der Ignoranz gegenüber wirklichen Faninteressen, fernab der Autogrammstunden und der Wahl des “Fan des Tages”.
Einige Punkte seien beispielhaft an dieser Stelle genannt:
Rolltore:
Die Rolltore vor den jeweiligen Blöcken wurden ohne Absprache mit dem FanRat oder dergleichen angebracht. Uns ergibt sich immer noch kein Sinn hinter dieser Maßnahme, denn es verhindert die Nutzung des Eintracht-Stadions als Begegnungsstätte außerhalb der Spieltage. Viele Fans drehten früher bei Besuchen an der Geschäftsstelle noch eine Runde ums Stadion, nutzten die Offenheit der Blöcke, um Zeit in diesen zu genießen und einfach das Ambiente auf sich wirken zu lassen. Zwar mögen solche Themen für Außenstehende irrelevant klingen, für uns sind sie jedoch ein Stück des Mosaiks, das Eintracht ausmacht. Uns ist bewusst, dass die Offenheit des Stadions im Vergleich zu anderen Stadien in Deutschland eine Besonderheit darstellt und wir eine Situation genossen haben, die viele andere Vereine nicht haben. Gerade aus diesem Grund ist es für uns unverständlich, ein Stück der eigenen “Besonderheit” unnötigerweise abzugeben. Zwar gibt es eine Kompromisslösung, die beinhaltet, dass die Rolltore während der Anwesenheit der Stadionwarte (Mo-Fr. ca. 09:00-17:00 Uhr) geöffnet sein sollen. Die traurige Realität sieht allerdings anders aus, sodass die Rolltore lediglich dann geöffnet werden, wenn sich telefonisch beschwert wird. Wenn das Stadion am Wochenende als Nutzungsort für Choreoarbeiten genutzt werden soll, ist eine Anmeldefrist von mindestens einer Woche im Voraus einzuhalten – blöd wenn wir mal spontan noch eine Aktion im Stadion reißen möchte…
Trainingsplatz:
Seit Jahren war es Gang und Gebe, dass es Eintracht-Fans ermöglicht wurde, das Training der Mannschaft zu besuchen. Eintracht-Fans wurde die Möglichkeit gegeben, ihre Lieblingsspieler hautnah zu erleben, im Anschluss noch ein Wort zu wechseln oder ein Autogramm zu ergattern. Durch die neuen Zäune am Trainingsplatz erhält der Trainingsbesucher den Eindruck, als sei er unerwünscht. Auch hier entfernt sich Eintracht von seiner Basis, seiner Nähe und wirkt immer mehr wie ein Verein, der auf eine familiäre Bindung zu seinen Fans verzichten möchte. Uns ist bewusst, dass diese Abschottung aus sportlicher Sicht einen Sinn haben kann, jedoch macht auch hier der Ton die Musik und die Art und Weise der Kommunikation ist für uns Eintracht-Fans enttäuschend. Gerade in Anbetracht der letzten Saison, der bewegenden Momente – insbesondere nach dem Abstieg in Hoffenheim – steht diese Entwicklung im Widerspruch zur propagierten “Wir sind Eintracht”-Mentalität. Wir sind der zwölfte Mann? Nur am Spieltag, mag man meinen…
B-Platz
Besuche der Spiele von Eintrachts Zweitvertretung machen aus Zuschauersicht keinen Spaß mehr. Bei allem Respekt der Leistung der Mannschaft in der vierten Liga gegenüber, vergeht jedem Zuschauer die Lust am Spielgeschehen teilzuhaben. Die Sicht ist schlimmer als im Gästeblock der Stuttgarter Kickers. Auch hier sind wir uns bewusst, dass sich Eintracht auch an die Sicherheitsstandards des Verbandes halten muss, allerdings bezweifeln wir, ob der Zaun dermaßen unvorteilhaft hätte gebaut werden müssen. Außerdem zeigen andere Regionalliga-Vereine, dass derartige Käfigbauten nicht immer nötig zu sein scheinen (siehe Freie Turner, Weiche Flensburg, Eichede). In einer älteren Ausgabe des Roten Löwen wurde die Situation mit der Aussage umschrieben: „Immerhin sind wir der einzige Verein, bei dem Gästefans eine bessere Sicht auf das Spielgeschehen haben, als die Heimfans.“ Risikospiele werden ohnehin ins Eintracht-Stadion verlegt, demnach ergibt sich hier der Sinn dieser überzogenen Sicherheitsmaßnahme in keiner Weise. Die legendären Geschichten des B-Platzes werden unter diesen Voraussetzungen auch der Vergangenheit angehören. Genauso wie viele Zuschauer, die aus eben diesen Gründen auf den Besuch des B-Platzes verzichten.
Trainingslager:
Seit Jahren folgen einige Eintracht Fans der Mannschaft ins Trainingslager. Mittlerweile wird die Bekanntgabe des Ortes immer länger hinausgezögert. Dies erweckt den Eindruck, als würde Eintracht vehement verhindern wollen, dass die eigenen Anhänger ins Trainingslager reisen. Auch hier finden wir die Kommunikation sehr traurig, als fannaher Verein wäre es schlichtweg ein einfaches Unterfangen, mit offenen Karten zu spielen. Selbst wenn der Ort noch nicht feststeht, so kann auch diese Information dabei helfen, Fans vor falschen Buchungen zu bewahren – so wie in diesem Jahr geschehen.
Ordnungsdienst:
Beim Heimspiel gegen RB Leipzig waren wir schon ein wenig überrascht, dass im Block 9 die „bekannten“ Gesichter des Ordnungsdienstes nicht mehr zu sehen waren. Stattdessen standen dort Jungs aus dem Raum Celle rum, die keinem Eintracht-Fan bekannt waren. Es ist kein Geheimnis, dass gerade das Celler Umland eher von Hannoveranern unterwandert ist und dass gerade im Security/Ordnerdienst diverse fußballaffine Personen zu finden sind, wo Überschneidungen zur Fußballszene nicht ausgeschlossen werden können. Entsprechend groß war die Skepsis und sorgte somit für unnötige Spannungen. Warum es Eintracht nicht für nötig hielt, den bekannten Ansprechpartnern eine kurze Info zukommen zu lassen, bleibt uns auch nach Rücksprache ein Rätsel. Der Ordnungsdienst schiebt die Schuld auf Eintracht – Eintracht schiebt die Schuld auf die Verantwortlichen des Ordnungsdienstes. Beim Heimspiel gegen den FC St. Pauli durften dann erneut unbekannte Ordner auf sich aufmerksam machen, indem sie sich nach der Niederlage noch vor Block 9 positionierten und die angesäuerten Fans gestikulierend provozierten. Allgemein entsteht der Eindruck, dass viele Ordner der Erwartung der eigentlichen Aufgaben nicht gewachsen sind und nicht verstehen, was sie durch ihr Verhalten auslösen. Eine Schulung des Ordnerpersonals mit deutlichen Hinweisen, durch welches Verhalten provoziert wird, würde sicherlich nicht schaden.
Stadionsprecher Herr Lindstedt:
Dass unser Stadionsprecher durch markige und teilweise populistische Sprüche auffällt, ist bekannt. Dass diese Schiene nicht bei jedem Fan gut ankommt, ebenfalls. Jeglichen Respekt verlor er jedoch beim Heimspiel gegen den SV Darmstadt, wo zu Ehren von Mark (einem an Krebs verstorbenen, jungen Eintracht-Fan) ein symbolisches Bengalo als Gendenkkerze in Block 9 während einer Schweigeminute erleuchtete. Dass Lindstedt die Frechheit besitzt, auch in diesem für manche Fans hochemotionalen Moment seine Präventivdurchsage zu machen, zeigt wie wenig Fingerspitzengefühl dieser Mann besitzt. Wir sind uns bewusst, dass der Verein durch die DFB-Regularien gezwungen wird, eine Stadiondurchsage zu machen, aber auch hier entscheidet die Verhältnismäßigkeit über Sympathie oder Antipathie –Herr Lindstedt jedenfalls hat es nicht kapiert. Übrigens hat selbst der DFB scheinbar erkannt, dass die Fackel für Mark symbolträchtig war – Eintracht erhielt hierfür keine Verbandsstrafe.
Werbebanner (Autostadt):
In der Saison 2012/2013 wurde ein Werbebanner der Autostadt auf Höhe des Marathontores neben bzw. unter Block 9 angebracht. Dies rief die aktive Fanszene auf den Plan, die ein „Autostadt Wolfsburg“ Banner neben dem Stimmungskern der Südkurve in vereinsfremden Farben nicht tolerieren wollte und entsprechend reagierte. Daraufhin kam es zu einem Gespräch zwischen Vertretern von Cattiva Brunsviga und der Sponsoring Abteilung, in dem Eintracht erläuterte, dass sie für das Werbebanner eine ordentliche Summe Geld erhalten. Uns geht es auch nicht darum, Eintracht die Wettbewerbsfähigkeit streitig zu machen, uns ist bewusst, dass Sponsorengelder enorm wichtig für die Entwicklung des Vereins sind. Doch auch im Bereich Sponsoring darf durchaus ein Stück weit Wert auf Identifikation gelegt werden. Ein Werbebanner darf gern in blau/gelb gestaltet sein und hat vielleicht auch noch das Traditionswappen, was wiederum die Identifikation des Unternehmens mit dem Verein symbolisieren würde – Wolters macht es mit der blau-gelben Werbebanden geschickt vor. Vereinbart wurde, dass Eintracht sich dies zu Herzen nimmt und vor dem nächsten Austausch der Werbebanner (ca. ein Jahr) mit der Autostadt spricht und uns dann über die Gespräche informiert. Bis heute warten wir auf eine Rückmeldung und dürfen wohl einmal mehr annehmen, dass man es nicht für nötig/wichtig hielt, diesem Thema weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Auch sollte generell darüber nachgedacht werden, dass sämtliches bunte Werbebanner im Stadion in einheitlichem blau/gelb erstrahlen – bestes Beispiel aus der Bundesliga ist der FC Schalke, wo alle Werbebanner im Stadion in den Vereinsfarben gehalten werden.
Sicherheitskonzept:
Im letzten Herbst bewarb sich Eintracht freiwillig an einem Pilotprojekt, das die Stadionsicherheit optimieren soll. Viel wird dabei über die “Optimierung und Vernetzung” aller daran beteiligten Parteien gesprochen, jedoch umfasst es kurz und knapp den Wunsch nach mehr Sicherheit im Eintracht-Stadion. Dies erweckt den Eindruck, als wäre der Gang ins Eintracht Stadion nicht sicher, doch womit wird dieser Aufwand gerechtfertigt? Ein Auszug zeigt: …
“Es beinhaltet alle Anforderungen an die Sicherheitspolitik von Vereinen und Kapitalgesellschaften, die notwendige personelle Ausstattung des Sicherheitsmanagments, die erforderlichen baulichen, technischen und infrastrukturellen Ausstattungen und die notwendigen Prozesse sowie Strukturen, gerade auch in der Zusammenarbeit mit der Polizei und anderen Sicherheitsinstitutionen.”… was uns künftig erwartet: Mehr Kameras, mehr Personal, höhere Intensität. Die Interessen von anderen Institutionen, Verbänden oder Politikern werden immer mehr über die Interessen der Fans gestellt. Es geht dabei nicht zwangsläufig um Pyrotechnik oder dergleichen, sondern vielmehr um das Gefühl, das durch solche Maßnahmen vermittelt wird. Eintracht möchte scheinbar ein braves steriles angepasstes Publikum, das massig konsumiert und somit für Umsatz in den Kassen sorgt. Doch was unterscheidet Eintracht dann noch vom VfL Wolfsburg – mal abgesehen vom Budget? Wir müssen aufpassen, dass unser Verein nicht weiter verwässert und sich als spiegelglatter Aal den realitätsfremden Interessen von Externen hingibt und irgendwann englische Verhältnisse im Eintracht-Stadion vorzufinden sind. Fußball lebt durch Emotionen, die wiederum ihre Freiheiten brauchen. Diese haben nun einmal auch Auswüchse, die in purer Ekstase und Freude aber auch in Enttäuschung oder Wut münden können. Das aber wiederum ist authentisch und spiegelt die Emotionalität des Fußballs wider.
Im Zuge der Diskussion um das neue Sicherheitspapier (12:12) verstanden es Personen wie Soeren Oliver Voigt (Geschäftsführer Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA) und Bastian Böhm (Sicherheitsbeauftragter Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA) immer wieder, die Emotionen ruhig zu halten und zu betonen, dass man an einem solchen Zustand nicht interessiert sei. Dennoch unterschrieb Eintracht widerstandslos das Sicherheitspapier und ebnete damit den Weg für noch weitere freiheitseinschränkende Maßnahmen. Unsere Kritik wurde einmal mehr runtergespielt und durch faule Zugeständnisse beruhigt. Immerhin gibt es noch „Privilegien“ bei uns, die andere Fanszenen gerne hätten. Doch was ist bei uns bitte noch anders als an anderen Bundesligastandorten? All dies ändert auch nichts an dem Umstand, dass wir wachsam bleiben und das Verhalten des Vereins kritisch beäugen müssen, um der totalen Moderne von Eintracht nicht zum Opfer zu fallen.
Verhalten gegenüber den Verbänden:
Seit Jahren kritisieren wir das Verhalten von Eintracht gegenüber den Verbänden. Es wird regelrecht gekuscht, wenn der DFB mit den Fingern schnipst. Ganz gleich ob es um das Sicherheitspapier oder viele der mehr als unverhältnismäßigen Strafen ging, die Eintracht für „Fanfehlverhalten“ erhielt. Den Mut, dieses willkürliche Bestrafungssystem zu kritisieren und dagegen vorzugehen, hat Eintracht scheinbar nicht und schluckt stattdessen jede noch so hohe Strafe kommentarlos. Andere Vereine bewiesen hier mehr Rückgrat. Außerdem: Was hätte Eintracht eigentlich zu verlieren, wenn sie mal Contra geben würden? Durch das 9-Punkte Konzept, das der DFB seinen Mitgliedern vorgelegt hat, verpflichtet Eintracht sich, Verbandsstrafen täterorientiert weiterzugeben, da der Verband lediglich seine Mitglieder (die Vereine) bestrafen kann und nicht die Fans. Ein kleines Beispiel soll verdeutlichen, was dies für einen Eintracht-Fan bedeuten kann: Durch verschiedene Vorfälle innerhalb einer Saison wird Eintracht immer wieder für Fanvergehen bestraft. Für Pyrotechnik gibt es 5.000 Euro, später flog ein Feuerzeug, das 10.000 Euro kostet, ein paar Spiele später flogen Klopapierrollen auf‘s Spielfeld und es gab beleidigende Spruchbänder, die den Verein 20.000 Euro kosten. Nun wirft ein Eintracht-Fan beim Auswärtsspiel vom Sitzplatz einen Bierbecher in Richtung des Linienrichters und Eintracht wird dafür mit 50.000 Euro bestraft. Da der Verein den Fan identifizieren kann, wird die Strafe auf diesen umgelegt, der nun vor einem finanziellen Ruin steht. Doch was kann der Fan dafür, dass im Vorfeld bereits Pyro gezündet, Feuerzeuge und Klopapierrollen aufs Spielfeld geworfen und beleidigende Spruchbänder gezeigt wurden? Womit rechtfertigt der DFB die immer wieder willkürlich ausgesprochenen Verbandsstrafen? Vor keinem Gericht der Welt müsste ein Eintracht-Fan für einen Bierbecher 50.000 Euro zahlen. In Deutschland soll das künftig gängig sein und Eintracht spielt dieses Spiel mit. Um rechtlich immer auf Ballhöhe zu sein, wurde die Blau-Gelbe-Hilfe gegründet, die Eintracht-Fans in Rechtsfragen unterstützt. Wichtige Informationen und einen Mitgliedsantrag findet ihr unter: http://blau-gelbe-hilfe.de
Schusswaffen im Eintracht-Stadion:
Im Zuge der zaghaften „Ausschreitungen“ im Zusammenhang mit dem Heimspiel der zweiten Mannschaft gegen Hannover im letzten September, diente ein Böllerwurf als Legitimation für eine Androhung der Schusswaffe eines Polizeibeamten gegenüber Fußballfans – ein bundesweit bis dato fast einmaliger Vorgang. Wenn ein Böllerwurf schon dazu führt, dass ein einzelner Zivilpolizist (nicht als solcher gekennzeichnet!) mit gezogener Schusswaffe auf Kopfhöhe zielt, ist das ein untragbarer Zustand. Eine Aufarbeitung der Vorfälle seitens der Verantwortlichen von Eintracht blieb aus. Im Gegenteil: Auch hier teilte Eintracht ungefragt die Hysterie um vermeintliche Ausschreitungen und kündigte harte Strafen an. Und wer auf eine transparente Aufarbeitung innerhalb der Polizeistrukturen spekuliert, sollte sich nicht allzu viele Hoffnungen machen. Immerhin hat sich die Blau-Gelbe Hilfe diesem Thema angenommen und wird den Vorfall wenn nötig medial immer wieder hochkochen, sollte versucht werden, das Thema zu verschleiern.
Stadionverbote beim Testspiel gegen Basel:
Die Problematik der Stadionverbote beim Testspiel gegen den FC Basel hat bereits einige Wellen geschlagen. Gerade bei diesem Spiel bestanden nicht im Ansatz Sicherheitsbedenken, da Teile der Braunschweiger Fanszene freundschaftliche Kontakte zu den Fans des FC Basel pflegen. Infolgedessen wurde von Cattiva Brunsviga beim Verein angefragt, ob die Gültigkeit von Stadionverboten bei diesem Spiel ausgesetzt werden könnten. FanProjekt und Fanbeauftragte unterstützten diese Anfrage. Durch die fehlende Rivalität ist der „präventive Charakter“ von Stadionverboten hinfällig, sodass die Stadionverbote bedenkenlos hätten ausgesetzt werden können . Infolgedessen kam von Eintracht das Angebot, eine Personenliste der Stadionverbotler zu erstellen, die Eintracht zusammen mit der Polizei prüfen lassen wolle, um dann zu entscheiden, wem eine Genehmigung erteilt wird und wem eben nicht. Anstatt einfach mal ein Auge zuzudrücken und einem Wunsch der aktiven Fanszene entgegenzukommen, bewies Eintracht abermals, dass ihnen momentan die Nähe und das Verständnis zur Fanbasis fehlen, da nicht im entferntesten eine Namensliste an die Polizei ausgehändigt wird. Die aktive Fanszene zeigte Geschlossenheit und boykottierte die erste Halbzeit als Zeichen. Alle oder keiner lautete die Devise
Schweigeminute Klaus Meyer:
Eine denkbar unwürdige Verabschiedung wurde dem ehemaligen Eintracht-Spieler Klaus Meyer aus der Meistermannschaft entgegen gebracht. Beim Heimspiel gegen den FC Bayern München gab es eine „Gedenkminute“ , die etwa 15 Minuten vor Spielbeginn verkündet wurde. Im Zuge der Vorbereitung auf das Spiel ging diese so gut wie unter. Es ist schade, dass einem Braunschweiger Meisterspieler kein größeres Andenken gezollt wird, als ein paar nette Worte zu einem unbedachten Zeitpunkt. Immerhin siegte die Mannschaft kurz nach Meyers Ableben im Derby mit 3:0.
Abriss der Kassenhäuschen:
Im Zuge der Modernisierung des Eintracht-Stadions haben leider auch die Kassenhäuschen ausgesorgt. Sehr schade wie wir finden, denn sie waren wohl die letzten Zeugen der gesamten Geschichte des Eintracht-Stadions. Diese Ära endete nun im Jahr 2014. Es wäre in diesem Zusammenhang wünschenswert gewesen, wenn hier die über 90-jährige Geschichte des Eintracht-Stadions berücksichtig worden wäre und die Kassenhäuschen als Teil der Identität von Eintracht erhalten blieben wären. Schließlich schreibt man sich „Tradition“ fleißig auf die Fahne. Doch auch hier scheinen romantische Vereinsslogans lediglich gut in die derzeitige Marketingstrategie passen, anstatt sich ernsthaft mit der Bewahrung seiner eigenen Geschichte befassen
FanHaus:
Das FanHaus wurde unter den Augen der lokalen Polit-Prominenz eröffnet und als nach jahrelanger Herstellungszeit nun endlich die Arbeit begann und einige Veranstaltungen organisiert wurden, untersagt Eintracht bis auf weiteres die Nutzung, da die Bauabnahme noch nicht mal erfolgt ist, weil obendrein in der Planung die Notausgänge vergessen wurden. Wir wollen hier keine Absicht unterstellen, gleichzeitig zeigt diese Schluderei aber auch, dass die Fans offenbar nicht das wichtigste Thema auf der Agenda sind. Wenn es darum geht, Zäune auf den B-Platz zu bauen, geht alles rasend schnell – hier fragen wir uns aber ernsthaft, welchen unterirdischen Stellenwert Fanangelegenheiten offenbar haben? Generell wird das FanHaus wohl noch einigen Diskussionsstoff mit sich bringen. So sind Themen wie der Verzehr von alkoholischen Getränken, der Aufenthalt von Stadionverbotlern und nutzungsrechtliche Angelegenheiten weiterhin ungeklärt. Wie weit man hier mit einem fanfreundlichen Ergebnis rechnen darf, bleibt abzuwarten.
Ausblick
Dieser Text ist von keiner „Institution“ der Fanszene an sich geschrieben worden. Weder der FanRat Braunschweig, Cattiva Brunsviga oder andere Fanclubs sind für den Inhalt allein verantwortlich. Vielmehr ist der Text eine Zusammenfassung dessen, was verschiedenste Teile der Braunschweiger Fankultur zuletzt negativ erlebt haben und was einer Klärung bedarf – die angesprochenen Punkte zeigen ja auch von selbst auf, dass sie unterschiedlichste Bereiche der Fanlandschaft berühren. Dieser vielschichtige Umstand demonstriert jedoch, wie dringend und vor allem akut die Probleme sind. Es geht hier nicht nur um die kleinen und größeren Quälereien der Ultraszene, wie es oft immer heißt – es geht um Dinge, die wirklich jeden von uns betreffen können. Daher fordern wir den Verein auf, diese Anliegen ernst zu nehmen und mit den Fans den Dialog aufzunehmen! Diese Gespräche auf Augenhöhe haben in der Vergangenheit, auch das muss anerkannt werden, oft besser funktioniert, als es in den genannten Punkten der Fall war. Wir sind daher optimistisch, dass wir auch diese Punkte im gemeinsamen Interesse verbessern können. Der FanRat Braunschweig e.V., als Vertretung der Eintracht-Fans, wird sich diesen Themen daher nun inhaltlich gemeinsam mit verschiedenen weiteren Fanvertretern annehmen und sie während einer großen Fanversammlung mit den Verantwortlichen vom Verein diskutieren. Nähere Informationen erfahrt ihr u.a. auf https://www.fanpresse.de, wenn der Termin und die Eckdaten stehen. Über die dortigen Kontaktdaten stehen wir für eure Erfahrungswerte und Hinweise natürlich jederzeit zur Verfügung. Das heutige Spiel, die Spruchbänder und dieses Papier stellen den Auftakt zu einer hoffentlich erfolgreichen Verbesserung der Gesamtsituation dar. Wir Fans sind nicht ewiggestrig oder engstirnig, wir wollen lediglich Dinge erhalten, die für viele deshalb gar nicht bemerkt werden, weil sie bisher als selbstverständlich galten. Ein Umstand, der so bleiben muss – und genau deshalb tun wir das: Für den Erhalt unserer Eintracht!
Für den Erhalt unserer Eintracht